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6ο

ERNST PFUHL

gedient zu haben. Die Aschenschicht enthielt Knochen von
Kleinvieh und Scherben einer theräischen Tasse.
Grab 63 (42). Das Grab ist rückwärts an die Terrassenmauer
gelehnt; von der Nordmauer ist ein Ansatz erhalten, die Südmauer
gehört dem Nachbargrabe an, welches mithin älter ist. Von der
Vorderwand scheint eine Reihe in flachem Bogen halb abgerutsch-
ter Steine herzurühren, die wohl ursprünglich in der Flucht des
Nachbargrabes lagen. — Vom Inhalt fanden sich folgende Reste:
1. In der Nordostecke Steine von einer Packung mit Scher-
ben vom Unterteil einer theräischen Amphora.
2. Ungefähr in der Mitte der Rückwand in einer Steinpackung
bergauf liegend die theräische Amphora A 232. Darin unver-
brannte Kinderknochen, eine theräische Tasse und in dieser
das kretische Töpfchen C 11.
3. Neben 2 mit Steinen und mit Scherben einer sehr grossen
theräischen Amphora verpackt die theräische Amphora A 28.
Darin unverbrannte Kinderknochen, Scherben eines theräischen
Skyphos und das Kännchen R 6.
4. Nahe der Südostecke in gemeinsamer Packung zerdrückt
die theräischen zweihenkligen Chytrai A 223 und 225, sowie der
einhenklige Kochtopf A 200. Alle drei enthielten nur noch Erde.
5. An der Südwand nebeneinander zwei grosse Steinkugeln
(U 87, 88).
Vor der Beisetzung 2 fanden sich Reste einer sehr sorgfälti-
gen Steinpackung; von dort stammen vielleicht weiter unterhalb
im Schutt gefundene Scherben einer grossen theräischen Am-
phora Ferner lag im Schutt der Unterteil eines Eimers aus har-
tem gelbem Thon voller Einsprengungen, mit hellbraunem Über-
zug und rötlichem Firnis. Aussen und innen Ringe.
Grab 64 (44). Das an die Terrassenmauer gebaute Grab ist
bis zur untersten Schicht seiner Wände zerstört, weshalb die
Lage der Thür nicht mehr festzustellen ist ; die Breite der Vor-
dermauer ist durch den südlichen Eckstein gegeben. Vom Inhalt
fanden sich nur noch drei steinerne Verschlussplatten, eine
Scherbe eines feinen protokorinthischen Skyphos, eine bronzene
Haarzwicke V 39 und ein Schleuderstein U 86.
 
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