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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON TFIERA 85
Ferner fanden sich mehrere Tritonmuscheln (Z 3) und ei-
nige flache Muscheln (Z 2).
Grab 106 (1). Von dem neben Grab 105 liegenden Grabe
sind nur einige Steine der Rückwand und der Südwand erhal-
ten. Von dem Inhalte fanden sich in der Südostecke umgekehrt
der Kochtopf A 197 und der kretische Skyphos C 77, davor
die theräische Schale A 143, bedeckt mit dem theräischen Tel-
ler A 176, sowie das umgekehrte Stomion und Scherben des
kleinen theräischen Pithos A 6, alles Speise - und Trankbeiga-
ben, wenn man den kleinen Pithos nicht als eine Urne ansieht.
Von den Scherben sind zu bemerken die einer 'samischen3
Amphora E 8 und eines Kugelkännchens aus gelbem Thon (P).
Opfer grübe 107 (3). Südlich an Grab 106 stossen Reste
einer teils in den Schiefer gehöhlten, teils bogenförmig um-
mauerten länglichen Opfergrube, die gewiss zu dem Grabe ge-
hört. Die Aschenschicht enthielt Knochen von Kleinvieh und
Scherben einer jonischen Schale (G II B).
Grab 108 (84 a, b). Südöstlich etwas oberhalb von 107 be-
finden sich zwischen drei Felsblöcken die Reste einer kleinen
Grabkammer. Zwei parallel vorstossende Mauern sind gleich
weit erhalten; da unmittelbar vor der südlichen ein Einzelgrab
liegt, so wird sie nie weiter gegangen und zwischen beiden
Mauerenden eine Vorderwand zu ergänzen sein. Der Inhalt
war sehr zerstört. In der Ecke, welche die Nordmauer hinten
mit dem grossen Felsen bildet, lag unverpackt ein zerdrückter
Kochtopf (wie A 202) mit der Mündung gegen den Block; er
enthielt unverbrannte Kinderknochen, ln der anderen Ecke
zwischen dem kleinen Felsblock und der Südmauer lag auf
einer Bettung kleiner Steine mit der Mündung nach Süden ein
bauchiges Gefäss, zerfallen bis zur Unkenntlichkeit; es enthielt
nur Erde. Hinter dem Fuss der Urne, in der vermutlich ein
kleines Kind begraben war, lag eine Tasse.
Grab 109 (84 c). Vor dem Kopf der Südmauer von 108,
mit der durch eine Steinplatte verschlossenen Mündung fast
 
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