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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 93
wickelt waren ; die beiden Anhänger könnten von den Enden
der Gürtelschnur stammen ; mit der wertlosen beinernen Kette
waren sie schwerlich verbunden. Neben der Quader lagen ei-
nige unverbrannte Rinder- und Widderknochen, die Reste einer
Mahlzeit, darüber das Bronzeschälchen V 21, dabei die flachen
Bronzen V 40. In der Südecke endlich fanden sich neben der
dort stehenden Urne Reste einer eisernen Waffe V 49.
Grab 117 (87). Hinter der Südmauer von Grab 116 liegt
zwischen den Felsen ein kleines Grab; nur die Südwand ist
mit einigen kleinen Blöcken künstlich hergestellt. Das Grab
war nicht als Kammer gebaut, sondern zugeschüttet. Hinten
fanden sich die Unterteile zweier theräischer Amphoren ; in
dem einen war ein Tässchen.
Grab 118 (114). Südwestlich von 116 war zwischen Fels-
blöcken eine kleine Grabkammer angelegt; erhalten sind nur
noch die untersten Schichten der den Steinschutt verkleiden-
den Nord- und Ostmauer; vor beiden scheint eine Stufe für
die Urnen gelegen zu haben.
Grab 119 (88 a). Unmittelbar nördlich von 118 lag im Schutt
in den Resten einer Steinpackung mit der durch eine Stein-
platte verschlossenen Mündung nach Osten eine grosse theräi-
sche Amphora (ganz venvittert; Form zwischen A 13 und 14);
sie enthielt nur Erde. Südlich neben ihrem Fuss stand zerdrückt
ein umgekehrter Kochtopf mit zwei Tässchen und einigen Schal-
und Tritonmuscheln darin (Z 2 und 3), zwischen ihm und dem
Amphorenfuss lag ein gelbthoniges Kugelkännchen mit einge-
drückten Verzierungen (P ; Beil. XXXVIII 3). Offenbar war hier
ein kleines Kind begraben.
Grab 120 (88 b). An der Westwand von 116 lag mit der
Mündung nach Süden im Steinschutt eine ganz zerdrückte und
zerfressene kleine theräische Amphora mit Erde und Scherben
zweier Tässchen darin—auch sie wohl ein Kindergrab.
Grab 121 (88 c). Unmittelbar an dem grossen Felsblock,
 
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