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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA I 53

VIII. Unbemalte Töpfchen.
Einhenklig e.
89. Grab 77 (70c). Form etwas bauchiger als der theräi-
sche Kochtopf A 198. H. 0,073. Unreiner, orangefarbener
Thon, die Oberfläche stark geschlämmt.
90. Grab I2i(88c). Gleiche Form, gleiche Arbeit. H. 0,077.
91. Grab 63(42) 2. Niedrigerer, etwas ausgebogener Hals.
Gleiche Arbeit. H. 0,07.
Zweihenklige.
92. Grab 10 (18) 15. Beil. XX 4. Η. o, 11. Arbeit wie bei
den vorigen.
93. Grab 115(78)5. H. 0,071. Bauchiger; die Henkel setzen
am Rande an. Etwas feinerer Thon und geglätteter Überzug.

Die Besprechung der kretischen Gefässe hat von Thon,
Firnis und Arbeit auszugehen, da auf Grund dieser al-
lein ganze Gruppen als kretisch erkannt wurden, deren Her-
kunft nicht in allen Fällen noch anderweitig bestätigt werden
konnte. Anschaulich ist eine solche Beschreibung freilich nur
unter Vergleichung des Beschriebenen; wozu die europäischen
Museen keinerlei Stoff bieten.
Am leichtesten mitteilbar ist die Eigenart des Thon es
der groben Vorratsgefässe, der infolge seiner Vorzüglich-
keit heute noch in Kreta herrscht wie vor 4000 Jahren. Er
enthält zahlreiche und grosse schiefergraue, rote und auch
weisse Einsprengungen, die offenbar viel zu seiner Festigkeit
beitragen. Seine Hauptstärke liegt jedoch im Korne, welches
sehr fein und ausserordentlich verschmolzen ist. Der Thon
besitzt daher einerseits ein sehr hohes spezifisches Gewicht,
andererseits eine grosse Zähigkeit und löst sich unter Druck
oder Stoss in einzelne Schichten, die jede mit verschiede-
ner Elastizität dem Bruche Widerstand leisten. Im wesent-
lichen dürften diese Schichten dem Vorgänge der Formung
des Gefässes entsprechen. Kenntlich sind sie auch an nicht
 
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