DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 25 I
vergleichbar. Bei der von Delbrück Athen. Mitt. 1900 S. 308 f.
beschriebenen Anlage aus dem fünften Jahrhundert hat der
Schacht des Grabes als Opfergrube gedient. Ob unter den
eleusinjschen Funden sich auch Opfergruben befinden, ist nicht
auszumachen, indess wenig wahrscheinlich *. Dagegen hat es
ganz den Anschein, als ob zwei von Orsi Notizie degli scavi
1895 S. 131, Nr. 198, 199 beschriebene viereckige Anlagen auf
dem fuscaner Friedhofe Opfergruben seien. Darauf führen die
Maasse und dazu passt der Befund; denn die stark verbrann-
ten Knochen können sehr wohl irrtümlich für menschlich ge-
halten worden sein. Das Gleiche gilt für das nur 1 m im Qua-
drat messende ‘Ustrinum3 S. 163. Bei Orsis bekannter Sorgfalt
hält man sein Urteil jedoch besser zurück.
C. Die Verbrennungsplätze.
Zur Form der beiden Verbrennungsplätze 44 und 48 ist der
Ausgrabungsbericht zu vergleichen. Der Flächeninhalt von 44
beträgt etwa II, der von 48 etwa 8 qm. Um an dem steilen
Abhange grosse wagrechte Flächen zu gewinnen, musste man
tief in die Bergwand einschneiden; den dort ausgeschachteten
Schutt hat man wenigstens bei 48 sicher zur Ausgleichung des
Bodens verwendet. Vor die senkrecht abgeschnittenen Schutt-
massen wurden Stützmauern nach Art der Grabwände gebaut und
auch der Schiefer wurde teilweise verkleidet. Der Boden von 48
hat auch vorn etwas tiefer gelegen als die Umgebung: die im
Plan kenntlichen kleinen Blöcke stammen von einer niedrigen
Stützmauer, welche die als vordere Ecken gewählten grossen
Felsen verband; die obere Aschenschicht im Inneren schnitt
mit der Oberkante dieser Mauer ab ; aussen ist ein Einzelgrab
dagegen gelehnt. Über den vorderen Abschluss von 44 und
den altarähnlichen Stein davor liess sich nichts Sicheres fest-
stellen (s. oben). Gemeinsam ist beiden Anlagen die Erweiterung
nach vorn zu; bei 44 ist sie sehr beträchtlich, bei 48· gering.
Während der Benutzung hat sich der Boden dadurch erhöht,
1 ln Betracht kommen zumal die Gruben H und Θ, Έφ. άρχ. 1889 S.176, 179.
vergleichbar. Bei der von Delbrück Athen. Mitt. 1900 S. 308 f.
beschriebenen Anlage aus dem fünften Jahrhundert hat der
Schacht des Grabes als Opfergrube gedient. Ob unter den
eleusinjschen Funden sich auch Opfergruben befinden, ist nicht
auszumachen, indess wenig wahrscheinlich *. Dagegen hat es
ganz den Anschein, als ob zwei von Orsi Notizie degli scavi
1895 S. 131, Nr. 198, 199 beschriebene viereckige Anlagen auf
dem fuscaner Friedhofe Opfergruben seien. Darauf führen die
Maasse und dazu passt der Befund; denn die stark verbrann-
ten Knochen können sehr wohl irrtümlich für menschlich ge-
halten worden sein. Das Gleiche gilt für das nur 1 m im Qua-
drat messende ‘Ustrinum3 S. 163. Bei Orsis bekannter Sorgfalt
hält man sein Urteil jedoch besser zurück.
C. Die Verbrennungsplätze.
Zur Form der beiden Verbrennungsplätze 44 und 48 ist der
Ausgrabungsbericht zu vergleichen. Der Flächeninhalt von 44
beträgt etwa II, der von 48 etwa 8 qm. Um an dem steilen
Abhange grosse wagrechte Flächen zu gewinnen, musste man
tief in die Bergwand einschneiden; den dort ausgeschachteten
Schutt hat man wenigstens bei 48 sicher zur Ausgleichung des
Bodens verwendet. Vor die senkrecht abgeschnittenen Schutt-
massen wurden Stützmauern nach Art der Grabwände gebaut und
auch der Schiefer wurde teilweise verkleidet. Der Boden von 48
hat auch vorn etwas tiefer gelegen als die Umgebung: die im
Plan kenntlichen kleinen Blöcke stammen von einer niedrigen
Stützmauer, welche die als vordere Ecken gewählten grossen
Felsen verband; die obere Aschenschicht im Inneren schnitt
mit der Oberkante dieser Mauer ab ; aussen ist ein Einzelgrab
dagegen gelehnt. Über den vorderen Abschluss von 44 und
den altarähnlichen Stein davor liess sich nichts Sicheres fest-
stellen (s. oben). Gemeinsam ist beiden Anlagen die Erweiterung
nach vorn zu; bei 44 ist sie sehr beträchtlich, bei 48· gering.
Während der Benutzung hat sich der Boden dadurch erhöht,
1 ln Betracht kommen zumal die Gruben H und Θ, Έφ. άρχ. 1889 S.176, 179.