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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 263
Mit Steinen rings umpackt waren alle verschütteten
Beisetzungen bis auf eine (96), gleichviel ob sie einzeln waren
oder zu mehreren in gemeinsamem Grabe vereint. Mehrfach
waren in der Packung Scherben mit verwendet, die mindestens
teilweise von Gefässen stammen werden, welche beim Toten-
opfer gedient hatten (s. u.). In eine und die selbe Packung ein-
gebaut waren je drei Urnen in den Gräbern 71 und 90, zwei in
dem Kammergrabe 6; denn auch in den Kammern begegnet
vollständige oder teilweise Verpackung häufig. In einigen Grab-
kammern waren alle Urnen vollständig verpackt (8, 53, 63), in
anderen nur eine grössere oder geringere Anzahl (2, 5, 6, 7, 10,
21); unsichere Fälle sind 9, 59 a> 61. Eine Umpackung der
Unterteile der Gefässe ist nachgewiesen bei den Gräbern 4, 7,
IO, 12, doch umfasste sie nur bei 12 alle Urnen und in 7 und 10
kamen daneben auch vollständige Packungen vor. Wahrschein-
lich gehört auch Grab 116 hierher. In den Gräbern 4, 7 und 12
waren zwischen den Füssen einiger Urnen und den Wänden
ganze Haufen von Scherben grosser und kleiner Gefässe aufge-
stapelt und rings um den Fuss von Urnen, die als Unterteile
beigesetzt waren, hat man bisweilen Scherben des Oberteiles,
zumal die Henkel, sorgsam herum gelegt; diese Scherben sind
jedoch schwerlich als Packungen gedacht, sondern stellen ver-
mutlich Reste des beim Totenopfer verwendeten Geschirres dar
(s. u.). Ebenso wenig können einzelne mehr oder weniger bear-
beitete Steine, die sich bisweilen zwischen den Füssen der Ge-
fässe fanden, zu Packungen in Beziehung stehen (3, 116; 2, 33);
vielleicht dass man irgend welche vergänglichen Beigaben, etwa
Speisen, darauf legte, worauf der Befund von 116 führt. Schliess-
lich sei hervorgehoben, dass bei der Mehrzahl der reichsten Grä-
ber keinerlei Packung begegnet, so bei 29, 39, 82 ; bei 4 finden
sich nur jene vereinzelten Steine; bei 89 ist nur die Urne 3 mit
Scherben umgeben, die dort eine wirkliche Packung darstellen.
In zwei Fällen fanden sich Gefässe in die Wand eingemauert
(2,115). Oft legte man den Aschengefässen Steinplatten unter,
bisweilen auch Gefässfüsse, und einmal einen Teller (Grab 7);
die Amphora 3 in Grab 113 ist in einen grossen Kessel gestellt,
der vermutlich beim Totenopfer benutzt worden war.
Die Stellung oder Lage der Urnen ist ausschliesslich von
 
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