Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
274

ERNST PFUHL

mehrfach auch in den Aschenschichten innerhalb der Gräber,
seltener in Kammern, häufiger in verschütteten Gräbern. Die
meisten stammen von Schalen und Kannen, die man zur Spende
gebraucht hatte, sowie von Salbgefässen, vereinzelt begegnen
Teller, auf welchen man Fruchtopfer dargebracht haben wird
(3 a, 17, 8 r, 100), und grössere Gefässe: zwei fast vollständige
Amphoren und Scherben dreier weiterer in 3 a, Scherben einer
Amphora mit Stangenhenkeln in 81 und Scherben eines Koch-
topfes und einer halslosen Amphora in 17. In der Opferschicht
über der Kinderurne jo, 2 wurden Scherben eines grossen und
eines kleinen 'Kothon ’ sowie mehrerer Miniaturgefässe gefunden.
Nur selten sind die Scherben annähernd vollständig und nur
ganz kleine Salbgefässe sind gelegentlich unzerbrochen ins Feuer
geworfen worden. In den Opfergruben 99 und 112 fanden sich
die meisten Scherben oberhalb der Aschenschicht in der Erde:
man hat sie also erst beim Zuschütten der Gruben hinein gewor-
fen. Die fehlenden Scherben werden rings zerstreut gewesen sein,
soweit man sie nicht in die Gräber legte (s. oben); hierauf wird
auch die Ungleichmässigkeit in Zahl und Art der nachweisbaren
Gefässe teilweise zurück zu führen sein.
Gegenstände verschiedener Art sind mit Tier-
knochen und Scherben zusammen in den Opfergruben 3 a, 28,
52, 58 und in der Aschenschicht über der verschütteten Urne
jo, 2 gefunden worden. In 3 a und 28 war je ein ringförmiges
Webegewicht, in 52 eine lange eiserne Perone, in 58 ein eiser-
nes Dolchmesser, zwei eiserne Lanzenspitzen, einige siebzig
Schleudersteine und einige zwanzig Astragale, welche nach den
Fundumständen in Säcken gewesen zu sein scheinen. Die Opfer-
schicht über der Kinderurne jo, 2 enthielt ausser den Scherben
einen massiven Kugelaryballos aus Poros, sieben jonische Terra-
cotten, und zwar drei Kobolde, ein Schwein, eine Taube und zwei
Schildkröten, sowie vierzehn theräische Terracotten, von welchen
neun menschliche Protomen und eine Bommel kenntlich sind.
Es erübrigt eine Zusammenstellung über die Lage der
Aschenschichten in den Gräbern. Von den verschüt-
teten Gräbern enthielten neun Opferreste. Bei 18 und 19 ist es
sicher, dass die Reste den dicht dabei gelegenen Gruben ent-
nommen und neben die bereits mit Steinen umpackten Urnen
 
Annotationen