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G. SOTIRIADES
gel, der 2 1/2 Kilometer östlich von jenem Punkt ebenfalls nahe
am Kephisos liegt. Ich berichtete darüber in der athenischen
Zeitung 'Εστία vom 7. October und 7. November; sodann aus-
führlicher am 21. Januar in der öffentlichen Sitzung des deut-
schen archäologischen Instituts zu Athen. Die wegen anhalten-
der Regengüsse im Spätherbst unterbrochenen Ausgrabungen
konnten am 25. Januar dieses Jahres wieder aufgenommen und
in vier Wochen im wesentlichen zu Ende geführt werden. Über
das endgültige Resultat meiner Untersuchung referierte ich
in der Sitzung des Instituts am 5. März. Eine längere Mittei-
lung darüber erschien in dem smyrnäischen Blatt La Reforme
am 16. April.
Die Bedeutung der in der erstgenannten Erderhöhung beim
Westende des Akontion aufgefundenen prähistorischen Reste
kann hier nicht näher erörtert werden. Gegenüber einigen neue-
ren Vermutungen 1 genügt es nur so viel zu bemerken, dass es
sich dabei um keine Reste handelt, die in irgend einer Beziehung
zu der Schlacht von Chäronea im Jahre 338 gestanden hätten.
Oben auf dieser nur 3 1/2 m über dem Niveau der umliegenden
Felder sich erhebenden Anschüttung, die fast unmerklich an-
steigt und einen Durchmesser von über 100 m hat, habe ich
Gemäuer und kleine Zisternen eines römischen Gebäudes auf-
gedeckt. In der obersten Schicht fand ich mehrere moderne
und römische Gräber. Bis zu einer Tiefe von I—2 m kamen
auch byzantinische Spuren und dazu einige Vasenscherben
hellenistischer Zeit zum Vorschein. Allein alle sonstigen Funde,
vor allem die Masse der Vasenscherben sowie einige Stein-
werkzeuge und Idole aus Thon und Stein, weisen auf prähisto-
rische Zeit hin 2. Auch ringsum in dieser Gegend suchte ich
umsonst nach Resten aus klassischer Zeit, oder, wie man mit
Rücksicht auf die neuerdings für einzig möglich gehaltene
Stellung der Griechen in der Schlacht von 338 billig erwar-
1 Joh. Ivromayer Antike Schlachtfelder in Griechenland I S.1621.
2 Siehe Näheres darüber in den Πρακτικά τής ΆρχακΑογικής εταιρείας
1902, Bericht über die Ausgrabungen bei Chäronea.
G. SOTIRIADES
gel, der 2 1/2 Kilometer östlich von jenem Punkt ebenfalls nahe
am Kephisos liegt. Ich berichtete darüber in der athenischen
Zeitung 'Εστία vom 7. October und 7. November; sodann aus-
führlicher am 21. Januar in der öffentlichen Sitzung des deut-
schen archäologischen Instituts zu Athen. Die wegen anhalten-
der Regengüsse im Spätherbst unterbrochenen Ausgrabungen
konnten am 25. Januar dieses Jahres wieder aufgenommen und
in vier Wochen im wesentlichen zu Ende geführt werden. Über
das endgültige Resultat meiner Untersuchung referierte ich
in der Sitzung des Instituts am 5. März. Eine längere Mittei-
lung darüber erschien in dem smyrnäischen Blatt La Reforme
am 16. April.
Die Bedeutung der in der erstgenannten Erderhöhung beim
Westende des Akontion aufgefundenen prähistorischen Reste
kann hier nicht näher erörtert werden. Gegenüber einigen neue-
ren Vermutungen 1 genügt es nur so viel zu bemerken, dass es
sich dabei um keine Reste handelt, die in irgend einer Beziehung
zu der Schlacht von Chäronea im Jahre 338 gestanden hätten.
Oben auf dieser nur 3 1/2 m über dem Niveau der umliegenden
Felder sich erhebenden Anschüttung, die fast unmerklich an-
steigt und einen Durchmesser von über 100 m hat, habe ich
Gemäuer und kleine Zisternen eines römischen Gebäudes auf-
gedeckt. In der obersten Schicht fand ich mehrere moderne
und römische Gräber. Bis zu einer Tiefe von I—2 m kamen
auch byzantinische Spuren und dazu einige Vasenscherben
hellenistischer Zeit zum Vorschein. Allein alle sonstigen Funde,
vor allem die Masse der Vasenscherben sowie einige Stein-
werkzeuge und Idole aus Thon und Stein, weisen auf prähisto-
rische Zeit hin 2. Auch ringsum in dieser Gegend suchte ich
umsonst nach Resten aus klassischer Zeit, oder, wie man mit
Rücksicht auf die neuerdings für einzig möglich gehaltene
Stellung der Griechen in der Schlacht von 338 billig erwar-
1 Joh. Ivromayer Antike Schlachtfelder in Griechenland I S.1621.
2 Siehe Näheres darüber in den Πρακτικά τής ΆρχακΑογικής εταιρείας
1902, Bericht über die Ausgrabungen bei Chäronea.