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332

E. PFUHL

zu erkennen : alles, was man auf die Gräber stellte, konnte man
auch ins Innere legen, selbst Darstellungen des Totenmahles,
kleine Stelen und Naiskoi, Opfertische und Altäre 1. Fast allen
Grabaltären gemeinsam sind einige Äusserlichkeiten: die Rück-
seite ist nur grob gespitzt, und am unteren Rande läuft rings
herum eine Bosse, mit welcher der Altar eingegraben wurde.
Die Inschrift steht oben an der Vorderfläche; wo sie fehlt, ist
anzunehmen, dass sie gemalt war. Das Gleiche gilt von den
Stelen und Naiskoi. Diese nächstliegende Annahme hätte Haus-
soullier widerlegen müssen, ehe er aus dem Fehlen der Inschrif-
ten Schlüsse ziehen durfte, die mit altgriechischer Denkweise
unvereinbar sind (S. 29).
Die Mehrzahl der Altäre verteilt sich auf zwei fest ausge-
prägte Haupttypen, zwischen denen keinerlei Übergangsformen


bestehen ; dennoch scheint es, als ob der zweite Typus aus dem
ersten entwickelt sei. Einen Altar des ersten Flaupttypus zeigt
Abb. 2, eine Nebenform Abb. 1 b (H. 0,29): es sind viereckige
Altäre mit einer schmalen Trittplatte vorn und einem Wind-
schutz hinten und an den Seiten; sie ähneln Bänken oder Ses-

schen Altärchen sind einige innerhalb der Gräber gefunden worden (Annali dell’
Ist. 1879 S. 2S3). — Hier sei auch ein Irrtum der y. G. IV 15S9 berichtigt: das
dort als Statuenbasis aufgefasste äginetische Denkmal mit der Inschrift Heron
ist ein Altärchen von wenigen Centimetern Höhe, das bei oder in einem Grabe
gefunden wurde. Unter dem Namen steht noch ein zweites Wort — wenn ich mich
recht erinnere, der Vatersname, den ich leider auf die Mitteilung hin, dass das
Stück im Corpus veröffentlicht sei, nicht abgeschrieben habe.
1 Pottier-Reinach Necropole de Myrina S. 242 ff., Dragendorff Theratsche Grä-
ber S. 144.
 
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