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TANAGRÄISCHE GRABALTÄRE

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polsterartig abgerundet. Es lag nahe, diesen Streifen auch auf
den Randleisten der Vorderseite abzusetzen, da der Übergang
aus der Rundung in die ebene Fläche des Leistenkopfes eine
unvollkommene Lösung war. Damit war aber die Trennung
einer sattelförmigen Deckplatte vom Kern des Altares vollzo-
gen und die Randleisten wurden zu tragenden Pfeilern, denen
ein Kapitell zukam. Der Altar Abb. 5 (Inv. 1658, H. 0.83) zeigt
die neue P'orm vollkommen ausgebildet1. Die Pfeiler sind auch
auf den Nebenseiten in ganzer Breite ausgearbeitet und fehlen
nur auf der rohen Rückseite. Eine Inschrift ist nicht vorhanden,


Abb. 5.
aber ein Bruchstück eines ganz ähnlichen Altares zeigt eine
solche in Formen des vierten Jahrhunderts. Die Schweifung der
Deckplatte erinnert an die Altäre mit Volutenpolstern ; für die
Eckpfeiler vergleiche man die Zusammenstellung von Reisch bei
Pauly-Wissowa Real - Encyclopädie I Spalte 1676 (hinzuzufügen
sind u. a. einige Terracotta-Altäre vom Esquilin, Mon. dell'Ist. XI
Taf. X a, Annali 1879 Taf. R.

Ausser den beiden Haupttypen sind noch viele mehr oder
weniger altarförmige Grabsteine vorhanden. Sie scheiden sich in
L Die besessenen Pfeilerkapitelle waren reicher profiliert als in der Skizze
angegeben ist.
 
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