TANAGRÄISCHE GRABALTÄRE
337
den Altarpfeiler hingewiesen, welche auf kampanischen Vasen
dargestellt sind ; auch Steine von auffälliger Form, wie der
stark verjüngte bei Haussoullier Taf. II 2, finden sich dort
wieder h
Die Grabaltäre von Tanagra gestatten eine lokale Entwik-
kelung vollständig zu überblicken. Sie verläuft in zwei ver-
schiedenen Richtungen. Einerseits treten schon in archaischer
Zeit ursprünglich zweckmässige Formen ornamental umgebil-
det auf: neben dem ersten Idaupttypus steht der zweite, wel-
cher ohne den Vergleich seine Herkunft schwerlich verraten
würde, und die Grenzen zwischen Altar und Opfertisch hier,
Stele und Pfeiler dort, verwischen sich. Andererseits erfährt
eine bereits verkümmerte Form wie der zweite Haupttypus,
offenbar unter fremden Einflüssen, eine Ausgestaltung, deren
Ergebnis die Bildung einer neuen und eigenartigen Altar-
form ist.
E. PFUHL.
1 Elite ceram. III 88, 92 ; Laborde Vases La?nberg II 56, 2 ; 87. Beschreibung
der Vasensammlung im Berliner Antiquarium 3024, 3030. Vgl. AVatzinger De
vasculis pictis Tarentinis S. 15; die dort angeführten tarentinischen Grabpfeiler
scheiden sich durch ihre grosse Höhe wesentlich von den kampanischen. Falls
sich auch die Haupttypen von Tanagra in Kampanien nachweisen lassen sollten,
so könnte man an eine Übertragung durch die Chalkidier denken.
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den Altarpfeiler hingewiesen, welche auf kampanischen Vasen
dargestellt sind ; auch Steine von auffälliger Form, wie der
stark verjüngte bei Haussoullier Taf. II 2, finden sich dort
wieder h
Die Grabaltäre von Tanagra gestatten eine lokale Entwik-
kelung vollständig zu überblicken. Sie verläuft in zwei ver-
schiedenen Richtungen. Einerseits treten schon in archaischer
Zeit ursprünglich zweckmässige Formen ornamental umgebil-
det auf: neben dem ersten Idaupttypus steht der zweite, wel-
cher ohne den Vergleich seine Herkunft schwerlich verraten
würde, und die Grenzen zwischen Altar und Opfertisch hier,
Stele und Pfeiler dort, verwischen sich. Andererseits erfährt
eine bereits verkümmerte Form wie der zweite Haupttypus,
offenbar unter fremden Einflüssen, eine Ausgestaltung, deren
Ergebnis die Bildung einer neuen und eigenartigen Altar-
form ist.
E. PFUHL.
1 Elite ceram. III 88, 92 ; Laborde Vases La?nberg II 56, 2 ; 87. Beschreibung
der Vasensammlung im Berliner Antiquarium 3024, 3030. Vgl. AVatzinger De
vasculis pictis Tarentinis S. 15; die dort angeführten tarentinischen Grabpfeiler
scheiden sich durch ihre grosse Höhe wesentlich von den kampanischen. Falls
sich auch die Haupttypen von Tanagra in Kampanien nachweisen lassen sollten,
so könnte man an eine Übertragung durch die Chalkidier denken.