Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
346

E. PREUNER

ist irrtümlich der Aulode Charias noch einmal registriert) in dem
Auloden und dem Trierarchen eine Person erkennen, hat Dela-
marre ihre Identität für sehr zweifelhaft erklärt, da die Sieger-
liste den Vatersnamen des Auloden nicht verzeichne. Ich glaube,
dass sich noch ein weiteres Moment für die Identität ins Feld
führen lässt: sollte nicht der Sieger παΐδας πένταθλον Στρατοκλής
Αθηναίος JG VII 4r4) 26 ein Sohn, Bruder oder sonstiger An-
verwandter des Auloden Charias gewesen sein, dessen Grossva-
ter Stratokies hiess ? Aber davon abgesehen spricht alle Wahr-
scheinlichkeit für Dittenbergers Vermutung; zu positiver Gewiss-
heit lässt sie sich natürlich nicht erheben.
Ebensowenig lässt sich beweisen, dass das Auftreten des Cha-
rias in Oropos geraume Zeit vor seinen Trierarchen - Leiturgien
erfolgt sei; aber sehr wahrscheinlich ist dem so gewesen. Nichts
hindert, seinen Aulodensieg selbst vor das Jahr 366 hinaufzu-
rücken. Sieg und Weihung des Charias werden nicht weit von
einander liegen : so wird Charias noch zu Lebzeiten des Vaters
seinen Aulodensieg errungen haben. Und ferner lässt sich gel-
tend machen, dass in der Künstlerinschrift des Praxias das
Demotikon getilgt und durch Αθηναίος ersetzt wurde. Zur Zeit
der Weihung war also Oropos sicher von Athen unabhängig:
sollen wir nun annehmen, dass der Künstler (vgl. Löwy S. 387)
rein gewohnheitsmässig sein Αγκυληθεν eingehauen habe, oder
sollte die Weihung gerade um das Jahr 366 erfolgt sein, als
Oropos wieder einmal für Athen verloren ging? Für die letzte
Annahme würde die grosse Zahl Athener in der Siegerliste
sprechen, wegen deren Mie sie in die Jahre 377—366 datierte.
Aber vorsichtiger wird es sein, eine einfache Gedankenlosigkeit
des Künstlers anzunehmen, da Charias und Vater von vornherein
nicht als Αυριδαι, sondern als Αθηναίοι bezeichnet waren, und
sich mit dem Ergebnisse zu bescheiden, dass jene Siegerliste
sicher vor 338 und höchst wahrscheinlich geraume Zeit vor die-
sem Jahre, sagen wir in den Jahren 360—350, aufgestellt wurde.
Aus derselben Zeit stammen die beiden anderen Künstlerin-
schriften des Praxias, JG II. in 1208 ( = Löwy 127 und S. XXII)
und Löwy 146, aus Delos. 1208,6 Νικομένης Τέρωνος, an zweiter
Stelle, Avar άμορικτυονεΰων in Delos 375/4 — 374/3; 323 Avaren
Trierarchen Ευκτήμων Εθθήμονος Z. 19, Sohn des Ευθήμων
 
Annotationen