FUNDE
473
Tastlöcher ergab sich kein zusammenhängender Mauerrest und
auch von Scherben enthielt die nur i—2 m tiefe Erdschicht
nichts aus griechischer Zeit, nur Römisches oder Byzantinisches.
Byzantinische Häuser und Kirchen erfüllten den ganzen ummau-
erten Bezirk; von Kirchen fanden sich 9 auf eine Strecke von
300 m. Nur nordwestlich von der heutigen Kapelle des Hag.
Joannis, etwa an der Stelle, wo Monceaux den Poseidontempel
ansetzt, wurden einige Spuren eines Gebäudes gefunden, welche
vielleicht dem Tempel angehören könnten, aber so vereinzelt
sind, dass eine vollständige Ausgrabung nicht lohnend erscheint.
Auch im Stadion, im sogenannten römischen Theater und der
darüber gelegenen αγορά liess sich die gleiche Zerstörung alles
Antiken beobachten. In dem nach Pausanias aus Marmor erbau-
ten Stadion fand sich nicht einmal der Rest einer Stufe.
Im Heiligtum des Asklepios bei Epidauros und in seiner
Umgebung wurden die von Herrn Kavvadias geleiteten Aus-
grabungen das ganze Jahr hindurch fortgeführt. Der Vorplatz
des Stadion ist völlig freigelegt. Dabei ist unter jüngeren Mauer-
resten ein Hallenbau zu Tage getreten. Im heiligen Bezirk selbst
wurden manche späten Mauern beseitigt und das darunter he-
gende Altere klar gelegt. Auch ausserhalb des Bezirks wurde
gearbeitet, um für den beabsichtigten Plan der ganzen Umge-
gend Anhaltspunkte zu erhalten. So wurde in der Nähe der
Cisterne, welche zwischen dem heiligen Bezirk und dem Apollo-
tempel auf dem Kynortion liegt, ein grosser Bau von etwa 200 m
Länge und das Fundament eines Tempels entdeckt.
In Arkadien, im Gebiete des Lykaion, sind an mehreren
Stellen · Grabungen und Sondierungen vorgenommen worden,
über welche wir dem Leiter der Arbeiten, Herrn K. Kuruniotis
dankenswerte Angaben verdanken. Im Demeterheiligtum von
Lykosura ist die Opferstätte, das μέγαρον nach Pausanias
—zum Teil schon [897 freigelegt—nunmehr völlig klar geworden.
Der Altar, ein stattlicher Bau, zu dem man auf mehreren Stu-
fen emporstieg, trug eine Halle (mit dorischen Halbsäulen), wie
sie bisher nur an kleinasiatischen Prachtaltären, in Pergamon
und in Magnesia am Mäander beobachtet werden konnten.
Hinter der Halle liegt ein wenig höher ein grosses viereckiges
Zimmer. Alles ist sehr zerstört, aber die Bauglieder liegen, wie
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Tastlöcher ergab sich kein zusammenhängender Mauerrest und
auch von Scherben enthielt die nur i—2 m tiefe Erdschicht
nichts aus griechischer Zeit, nur Römisches oder Byzantinisches.
Byzantinische Häuser und Kirchen erfüllten den ganzen ummau-
erten Bezirk; von Kirchen fanden sich 9 auf eine Strecke von
300 m. Nur nordwestlich von der heutigen Kapelle des Hag.
Joannis, etwa an der Stelle, wo Monceaux den Poseidontempel
ansetzt, wurden einige Spuren eines Gebäudes gefunden, welche
vielleicht dem Tempel angehören könnten, aber so vereinzelt
sind, dass eine vollständige Ausgrabung nicht lohnend erscheint.
Auch im Stadion, im sogenannten römischen Theater und der
darüber gelegenen αγορά liess sich die gleiche Zerstörung alles
Antiken beobachten. In dem nach Pausanias aus Marmor erbau-
ten Stadion fand sich nicht einmal der Rest einer Stufe.
Im Heiligtum des Asklepios bei Epidauros und in seiner
Umgebung wurden die von Herrn Kavvadias geleiteten Aus-
grabungen das ganze Jahr hindurch fortgeführt. Der Vorplatz
des Stadion ist völlig freigelegt. Dabei ist unter jüngeren Mauer-
resten ein Hallenbau zu Tage getreten. Im heiligen Bezirk selbst
wurden manche späten Mauern beseitigt und das darunter he-
gende Altere klar gelegt. Auch ausserhalb des Bezirks wurde
gearbeitet, um für den beabsichtigten Plan der ganzen Umge-
gend Anhaltspunkte zu erhalten. So wurde in der Nähe der
Cisterne, welche zwischen dem heiligen Bezirk und dem Apollo-
tempel auf dem Kynortion liegt, ein grosser Bau von etwa 200 m
Länge und das Fundament eines Tempels entdeckt.
In Arkadien, im Gebiete des Lykaion, sind an mehreren
Stellen · Grabungen und Sondierungen vorgenommen worden,
über welche wir dem Leiter der Arbeiten, Herrn K. Kuruniotis
dankenswerte Angaben verdanken. Im Demeterheiligtum von
Lykosura ist die Opferstätte, das μέγαρον nach Pausanias
—zum Teil schon [897 freigelegt—nunmehr völlig klar geworden.
Der Altar, ein stattlicher Bau, zu dem man auf mehreren Stu-
fen emporstieg, trug eine Halle (mit dorischen Halbsäulen), wie
sie bisher nur an kleinasiatischen Prachtaltären, in Pergamon
und in Magnesia am Mäander beobachtet werden konnten.
Hinter der Halle liegt ein wenig höher ein grosses viereckiges
Zimmer. Alles ist sehr zerstört, aber die Bauglieder liegen, wie