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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 46.1921

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Duhn, Friedrich von: Brand und Wiederaufbau des alten Burgtempels
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https://doi.org/10.11588/diglit.29496#0076
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BRAND UND WIEDERAUFBAU DES ALTEN
BUR GTEMPEL S.

Plutarch Them. 10 erzählt, wie es Themistokles mit Hilfe des Ver-
schwindens der Schlange aus dem arixög gelungen sei, den Widerstand
des Volkes gegen die Abwanderung aut die Schiffe zu brechen, . . xqcc-
rtfoag de rfj yvoiurj iprjcpio/na yQctqei. zr/v ulv nö/.iv y.arathuuhu zfj
'Afhjvä rfi 'Afhjveaiv fvedeovoi]. Reiskes Änderung, statt des ^AS'ijvalojv
der Handschriften, was ja selbstverständlich auch als ’A&rjveGiv gelesen
werden kann, "Aätjvorv zu setzen, ist mit Recht der Vergessenheit an-
heimgefallen, seitdem Sintenis schon m seiner Erstlingsausgabe 1829
und seitdem in allen folgenden sich weigerte, sie aufzunehmen. Man
würde damit Gefahr laufen, einen ursprünglich inschriftlichen Text zu
verändern. Denn mit Recht weist Sintenis in seiner kommentierten
Ausgabe hin auf die eigentümlich feierliche, fast poetische Wendung
dieser getragenen Worte, die schwerlich auf Plutarchs Acker gewachsen
sind. DieWendung stand gewiß in jenem Volksbeschluß, der wenn auch
nicht mehr vor dem Abzug nach Salamis, so doch nachträglich nach
Vertreibung der Perser sicher auf Stein geschrieben und aufgestellt
wurde und blieb auf der Burg im Heiligtum der Athena, in jener Zeit
natürlich im oder neben dem Alten Burgtempel (naQa röv aQ/alov veojv,
vvie die Kleomenesverräterstele: schol. Ar. Lys. 273), sobald er in der
verkiirzten Gestalt wieder hergestelit war. In demselben Tempel hatte
auch das alte Kultbild der göttlichen Landes- und Stadtmutter wieder
Aufnahme gefunden (Dörpfeld, Jahrb. XXXIV 1919, 5. 10 f.). Gewiß
wurde dieser an geweihter Stätte aufgestellte schwerwiegende Beschluß
ein ehrwürdiges Dokument noch für späte Zeiten, eine Erinnerung an
einen der größten und ernstesten Augenblicke der athenischen Geschichte,
geradezu grundlegend für das vertrauensvolle Verhältnis der Athener zu
der ihrem Bewußtsein so nahestehenden Göttin. Undenkbar wäre es,
 
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