Zur Nassauischen Schriftstellergeschichte.
Von
Dr. A. Nebe, Professor.
Jakob Fidelis Ackermann
wurde 1765, den 23. April zu Rüdesheim geboren, wo sein Vater
Gastwirth und Gutsbesitzer war. Durch die Exjesuiten zu Köln vorge-
bildet, studirte er zu Würzburg und Mainz 1784—87 Medizin. Nach-
dem er 1787, 8. Mai, den Doktorgrad erlangt hatte, trat er eine grosse
gelehrte Reise an. In Göttingen blieb er ein halbes Jahr, wie auch in
Wien; in Padua, wo er sich eng an den berühmten Joh. Peter Frank an-
schloss, der ihm in sein Stammbuch hineinschrieb, er hoffe, dass er
einst seinem Vaterland Ehre machen werde, hielt er sich wieder längere
Zeit auf, dann reiste er nach Süditalien, über die Schweiz kehrte er
endlich nach Mainz zurück. Er fing 1789 dort als Privatdozent seine
akademische Wirksamkeit an; 1796 wurde er Professor der Anatomie,
nach Aufhebung der Mainzer Universität wurde er Präsident der Schul-
kommission. A. schloss sich in Mainz der freisinnigen Partei an und
musste in den 90er Jahren auf längere Zeit von Mainz verschwinden;
er hielt sich anfangs in Köln in einem Keller versteckt. 1804 nahm
er einen Ruf nach Jena für den Lehrstuhl der Anatomie und Chirurgie
an, 1805 ging er aber schon als Professor der Physiologie und Anatomie
nach Heidelberg, 1812 übernahm er auch noch die Botanik. Er starb
1815, den 8. Oktober auf seinem schönen Weingut in Rüdesheim, wo
er die Ferien zubrachte, an einer Nierenentzündung.
Schriften:
1) De discrimine sexuum praeter genitalia. Mogunt. 1788. 8.
2) Comm. de nervorum opticorum inter se nexu. ib. 1788. 4.
3) Gustus organi novissime detecti prodromus. ib. 1790. 4.
8
Von
Dr. A. Nebe, Professor.
Jakob Fidelis Ackermann
wurde 1765, den 23. April zu Rüdesheim geboren, wo sein Vater
Gastwirth und Gutsbesitzer war. Durch die Exjesuiten zu Köln vorge-
bildet, studirte er zu Würzburg und Mainz 1784—87 Medizin. Nach-
dem er 1787, 8. Mai, den Doktorgrad erlangt hatte, trat er eine grosse
gelehrte Reise an. In Göttingen blieb er ein halbes Jahr, wie auch in
Wien; in Padua, wo er sich eng an den berühmten Joh. Peter Frank an-
schloss, der ihm in sein Stammbuch hineinschrieb, er hoffe, dass er
einst seinem Vaterland Ehre machen werde, hielt er sich wieder längere
Zeit auf, dann reiste er nach Süditalien, über die Schweiz kehrte er
endlich nach Mainz zurück. Er fing 1789 dort als Privatdozent seine
akademische Wirksamkeit an; 1796 wurde er Professor der Anatomie,
nach Aufhebung der Mainzer Universität wurde er Präsident der Schul-
kommission. A. schloss sich in Mainz der freisinnigen Partei an und
musste in den 90er Jahren auf längere Zeit von Mainz verschwinden;
er hielt sich anfangs in Köln in einem Keller versteckt. 1804 nahm
er einen Ruf nach Jena für den Lehrstuhl der Anatomie und Chirurgie
an, 1805 ging er aber schon als Professor der Physiologie und Anatomie
nach Heidelberg, 1812 übernahm er auch noch die Botanik. Er starb
1815, den 8. Oktober auf seinem schönen Weingut in Rüdesheim, wo
er die Ferien zubrachte, an einer Nierenentzündung.
Schriften:
1) De discrimine sexuum praeter genitalia. Mogunt. 1788. 8.
2) Comm. de nervorum opticorum inter se nexu. ib. 1788. 4.
3) Gustus organi novissime detecti prodromus. ib. 1790. 4.
8