Mogon,
ein Stammesgott der Vangionen,
und
Mogontiacum,
eine vangionische Stadt.
Von
Dr. C. F. R. Reuter.
Die Ableitung der Namen M ai n z, Mogontiacum, und Main, Moenus,
sowie ihre gegenseitigen Beziehungen bildeten schon seit Schoepflin’s
Zeit das Martyrium der Alterthumsforscher, ohne dass bis heute ein all-
seitig befriedigendes Resultat erzielt worden ist; denn obschon die wissen-
schaftliche Sprachkunde ein sicheres Ergebniss erreicht hat, so findet
dasselbe doch immer noch hin und wieder Widerspruch.
Ueber das Geschichtliche früherer Erklärungsversuche auf Scho e-
pflin 9, Becker und Kehrein i) 2) verweisend, wenden wir uns
zuerst zur Erklärung des Namens Main, Moenus, und seine Be-
ziehungen zu Mogontiacum, nach dem gegenwärtigen Standpunkte
der Sprachforschung, wobei wir die Abhandlung von W. Glück3) zu
Grunde legen.
Sodann werden wir den Namen Mainz, Mogontiacum, unterden-
seiben Gesichtspunkten erörtern und den Erweiss zu bringen suchen,
dass der keltische Gott Mogon, ein Local- und Schutzgott der Vangio-
nen, der Stadt Mogontiacum ihren Namen gab und Mainz eine
Stadt der Vangionen war.
Der Name Main, Moenus, gestaltet sich auf folgende Weise:
Die Alten nannten den Main, der sich gerade Mainz gegenüber
in den Rhein ergiesst, Moenis (Mel.), Moinus, Moenus (Plin. Tacit.
Eumen.) von Wurzel mi (sanscr), gesteigert moi = meare gehen, sich be-
wegen, fliessen, Suffix nus, Moenus ist also der fliessende, ähnlich der
Ganga der Inder (W. gam ire), Rhein (W. ri) u. a.
i) Alsatia illustrata T. I. S. 462. — 2) Zeitschrift für rheinische Geschichte
und. Alterthumskunde B. I. S. 17 u. 182. — 3) Sitzungsbericht der k. bayeri-
schen Akademie der Wissenschriften zu München 1865. B. I.
ein Stammesgott der Vangionen,
und
Mogontiacum,
eine vangionische Stadt.
Von
Dr. C. F. R. Reuter.
Die Ableitung der Namen M ai n z, Mogontiacum, und Main, Moenus,
sowie ihre gegenseitigen Beziehungen bildeten schon seit Schoepflin’s
Zeit das Martyrium der Alterthumsforscher, ohne dass bis heute ein all-
seitig befriedigendes Resultat erzielt worden ist; denn obschon die wissen-
schaftliche Sprachkunde ein sicheres Ergebniss erreicht hat, so findet
dasselbe doch immer noch hin und wieder Widerspruch.
Ueber das Geschichtliche früherer Erklärungsversuche auf Scho e-
pflin 9, Becker und Kehrein i) 2) verweisend, wenden wir uns
zuerst zur Erklärung des Namens Main, Moenus, und seine Be-
ziehungen zu Mogontiacum, nach dem gegenwärtigen Standpunkte
der Sprachforschung, wobei wir die Abhandlung von W. Glück3) zu
Grunde legen.
Sodann werden wir den Namen Mainz, Mogontiacum, unterden-
seiben Gesichtspunkten erörtern und den Erweiss zu bringen suchen,
dass der keltische Gott Mogon, ein Local- und Schutzgott der Vangio-
nen, der Stadt Mogontiacum ihren Namen gab und Mainz eine
Stadt der Vangionen war.
Der Name Main, Moenus, gestaltet sich auf folgende Weise:
Die Alten nannten den Main, der sich gerade Mainz gegenüber
in den Rhein ergiesst, Moenis (Mel.), Moinus, Moenus (Plin. Tacit.
Eumen.) von Wurzel mi (sanscr), gesteigert moi = meare gehen, sich be-
wegen, fliessen, Suffix nus, Moenus ist also der fliessende, ähnlich der
Ganga der Inder (W. gam ire), Rhein (W. ri) u. a.
i) Alsatia illustrata T. I. S. 462. — 2) Zeitschrift für rheinische Geschichte
und. Alterthumskunde B. I. S. 17 u. 182. — 3) Sitzungsbericht der k. bayeri-
schen Akademie der Wissenschriften zu München 1865. B. I.