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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 10.1870

DOI issue:
Vereinsnachrichten
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https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/annalen_nassauische_altertumskunde1870/0426
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V eremsnachrichten.
An die Stelle der früher separat herausgegebenen .Mittheilungen“
mögen hier einige Angaben über den Verein und seine Thätigkeit tre-
ten, die indessen nur in allgemeinen Umrissen und Andeutungen be-
richten sollen, zumal die erheblichsten Erwerbungen und Bereicherungen
unserer Sammlungen bereits ausführlicher in diesem wie in dem vorher-
gehenden Bande der Annalen besprochen worden sind. —
Der numerische Bestand des Vereins ist aus dem nachfolgenden
Mitgliederverzeichniss ersichtlich; im Vorstand ist ein Wechsel nicht
eingetreten: dagegen ist durch die Anstellung eines Conservators für
das Museum in der Person des Herrn Dr. R.Kekule einem seit längeren
Jahren fühlbarem Mangel abgeholfen und die wiederholt ausgesprochenen
Wünsche des Vereins damit erledigt. Der neuernannte Conservator wird
seine Thätigkeit zunächst der wissenschaftlichen und systematischen Ord-
nung des Museums zuwenden.*)
Unter den Ausgrabungen, welche der Verein in den letzten Jahren
vornehmen liess, ist zunächst die bereits früher genannte Untersuchung
des fränkisch-merovingizchen Todtenfeldes hier in Wiesbaden zu erwäh-
nen. Dasselbe lag an dem Zusammenstössen des Dotzheimer- und Schier-
steinerweges Die sehr reiche und lohnende Ausbeute ist übersichtlich
und für sich gesondert in unserem Museum in zwei grossen Schränken
aufgestellt und enthält eine reiche Sammlung von Waffen, Urnen, Glä-
sern, Schmuckgegenständen der verschiedensten und theilweise seltensten
Art. In nächster Nähe von Wiesbaden, in Biebrich wie in Walluf,
fanden sich ebenfalls Todtenfelder, die wohl derselben Periode und dem-
selben Volksstamme angehört haben mögen, von beiden gelangten einige
Gegenstände, die zufällig bei Grundarbeiten entdeckt wurden in unser
Museum, ohne dass diese Todtenfelder weiter untersucht werden konnten.
Durch Ankauf erhielt unser Museum die Ausbeute einiger Gräber
bei Pfullingen in Württemberg, die bekanntlich auch jener Periode ent-
stammen.
Sehr reich war auch der Zuwachs der Sammlungen an rö-
mischen Alterthümern, die durch den Umbau des früheren Schützen-
hofes in der Langgasse dahier zu Tage kamen und die in den Annalen
Bd. IX bereits Erwähnung gefunden haben. —
*) Herr Dr. Kekule ist in neuester Zeit als a. o. Professor der philosophischen
Fakultät nach Bonn berufen und die Stelle eines Conservators am Museum augenblick-
lich noch nicht wieder besetzt.
 
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