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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 10.1870

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Rossel, Karl: Der Aar-Übergang im Zuge der römischen Grenzwehr
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https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/annalen_nassauische_altertumskunde1870/0410
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Der Aar-Übergang im Zuge der römischen
Grenz wehr.
Von
Dr. Rossel in Wiesbaden.

Die seit einer langen Reihe von Jahren im Gange befindlichen Un-
tersuchungen unseres Vereins über die römischen Grenzioehren, die als
Section des Limes imperii transrhenanus das Taunusgebiet durchziehen,
haben sich in der letzten Zeit einem gewissen Abschlufs genähert und
hoffen wir eine zusammenhängende Darstellung dieses Fortifications-
Systems in Bälde zur Veröffentlichung bringen zu können. Wir be-
schränken uns für diesmal auf die Mittheilung einiger Beobachtungen
an einer der interessantesten Stellen dieses Zuges.
Wenn man aus der sorgfältigen und verstärkten Verwahrung ge-
wisser Stellen im Gebirge auf die militärische Wichtigkeit dieser Stellen
in den Augen der Inhaber einen ziemlich sicheren Rückschlufs machen
darf, so erscheint nächst dem Schanzensystem im Triangel bei Dasbach,
das den Anmarsch der Germanen von der Lahn her die Ems und Woers
herauf an der entscheidenden Stelle abzuwehren hatte, nach den neue-
sten Beobachtungen der Frankenberger Pass, im Aarthal, 10 bis 15
Minuten unterhalb Adolfseck, als eine andere dieser wichtigen Stellen,
deren Aufgabe es war, den höchst gefährlichen Aufmarsch vom Wester-
walde und die Aar herauf abzuwehren und die römische Stellung vor
jedem Durchbruch gegen Mainz hin zu sichern.
Die geometrischen Aufnahmen, die die ziemlich complicirten Ver-
th eidigungslinien für dieses Defile fest zu legen haben, konnten zwar
bis jetzt noch nicht vorgenommen werden; indessen stehen doch bereits
die wichtigsten Punkte fest, auf deren Darlegung, so weit sie ohne de-
taillirte Pläne möglich ist, wir uns beschränken.
Vor allen Dingen war der Punkt zu ermitteln, wo der römische
 
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