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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 18.1883/​1884

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Otto, Friedrich: L. A. Krugs Salzquellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.70115#0156

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XIV.

L. A. Krugs Salzquellen.
Von
Prof. F. Otto.

Strieder erwähnt II, pag. 464 eines Ludw. Ad. Crug von Nidda, ohne etwas
andres von ihm anzuführen, als dass er Rentmeister der Grafschaft Nidda war
und als solcher gestorben ist. Der Verein hat kürzlich ein Mscr. erworben
(gebunden, klein 8°, quer), welches von demselben, und zwar um 1655 verfasst1),
vielleicht auch von ihm selbst geschrieben ist. Auf dem ersten Blatte findet sich
von andrer Hand die Notiz eingetragen: „Manuscript von Ludwig Adolph Krug,
Amtmann zu Nidda, Salzgrebe und Kaiser!. Wasserhauptmann der Wetterau, geb.
1608“. Das Schriftchen, wahrscheinlich eine Art Bericht an den Landesherrn,
behandelt die Salzquellen und zerfällt in drei Bücher; im ersten werden auf
27 Seiten in alphabetischer Ordnung „alle unerbaute Saltzquellen, ihre natur-
eigenschafft, ort und herschafft, wor sie in gelegen, angezeigt u. auffs kurtze zu-
sammengezogen per Ludovicum Adolphum Krugk Niddae“. Das zweite Buch
umfasst die erbauten Salzwerke (29 Blätter), das dritte die nicht mehr betriebenen
(6 Blätter). Von nassauischen Orten erwähnt Kr. folgende im ersten Buche:
„Cronenburgk: zwischen Cronenburgk u. Schwalbach erzeigt sich ein
Quell.“ -— „Emb s: gegen dem warmen Bade über an dem Ufer der Lohn erzeigt
sich ein Quell, welcher noch zu suchen wehr.“ — „Elf eit im Ringkau: gegen
Rauenthal am Berg erzeigt sich ein quell, helt etwas Saltz, ist aber unbestendig.
Iro Gn. haben mich anno 1654 1655 dahin geschickt solches zu besehen u.
zu probieren, ist aber sehr gering u. nicht würdig zu erbauen. Na2). Ich finde,
dass einer darbey Salpeter siden wollen, ist ihm aber misslungen.“ — „Hom-
bergk: vor der Höhe in Hessen zwischen Homberg und Guntzenheim erquilt
ein Bron aus einem Stogk, helt 2 tt, Holtz genug.“ — „Kideri’ch Saltzbach s.
Elfelt: zu Kiderich Saltzbach endtspringt eine Quell.“ — „Selters: im Ambt
Limburgk erzeigt sich ein Quell u. Sauerborn.“ — „Wiesbaden: soll dass
warme Wasser, so es erkaldet, 5 'tt halten.“
Aus dem zweiten Buch ist äusser Nauheim in der Wetterau (4 Quellen mit
verschiedenem Gehalt werden durch Pumpenwerk in die Höhe gehoben u. s. w.)
Soden zu erwähnen: „aldar ist ein Quell, helt P/2 welche etzliche kaufleute
von Frankfurt erbautt u. verlegen; dar wirt die Sol in die Höhe gehaben u. in
die Casten geleit, deren viel dar, dan auss den Casten mitt 7 Pfannen versotten“.
Im dritten Buch heisst es von Kamberg: „ist ein Wergk angericht ge-
wissen, aber wider zergangen“, doch scheint dies ein andres Kamberg als das
nassauische zu sein; denn Kr. verweist hier auf das erste Buch, in welchem er
es in die Grafschaft Schaumburg, eine Meile von Sachsenhagen verlegt.
9 Die Notiz über Eltville ist nach 1655 und zwar in das schon niedergeschriebene Msc.
eingetragen. — 2) Na = nota.
 
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