XVI.
Das nassauische Münzwesen.
(Fortsetzung.)
Mit Tafeln.
Von
Jul. Isenbeck.
Zweite Periode von 1500—1800.
II. Walramische Linie.
Erst gegen Ende des XVI. Jahrhunderts haben die Grafen von Nassau während
der Kipperzeit ihre Münzgerechtigkeit wieder ausgeübt; so
A. Nassau-Idstein und Wiesbaden.
Graf Johann. Ludwig, 1568—1596,
geb. 1567; nach seines Vaters des Grafen Balthasar Tode, 1568, stand er zuerst
unter Vormundschaft seiner Mutter Margaretha, der Tochter des Grafen Reinhard
von Isenburg-Büdingen, dann bis 1590 unter der seiner Vettern von Nassau-
W eilburg-Saarbrücken.
Nach den Mitteilungen des Herrn Kanzlei-Sekretär Schüler vom hiesigen
Staatsarchive in No. 93 des Wiesbadener Tagblattes vom Jahre 1883 spricht
das städtische „Behältnissbuch“, 1559 und 1574, von der alten Münze, die vormals
im Besitze des Waldförsters Post gewesen. Die Akten besagten, dass sie während
der Minderjährigkeit des Grafen nicht benutzt wurde. Die alte Münze lag in
der Marktstrasse am Eingang zum Weilburger Hof.
Zwar erbot sich 1572 der Königsteinische Münzmeister Wilhelm Baumgärtner,
in einem auf seine Kosten in Wiesbaden zu mietenden Hause Batzen zu
prägen. Äusser Steinen und Brettern will er alles zur Errichtung der Münze
Erforderliche auf seine Kosten beschaffen, den kurmainzischen Münzwardein
Heinrich Brem besolden und jährlich Th. 200 Schlagschatz geben. Ausprägen
will er wie Herzog Reinhard von Pfalz-Simmern, nämlich:
die V2 Batzen sollen halten 8 Lot fein und 165—166 Stück auf die Mark gehen
» Pfenninge » » 4 » 2 gr » » 48—49 » » 1 Lot »
Anm.: Da das durchlaufende Bedrucken zweier nebeneinander liegender Seiten, welches
ich bei dem ersten Teile dieser Arbeit in Band XV der Annalen angewandt, sich nicht als praktisch
erwiesen hat, habe ich wieder die gewöhnliche Beschreibungsweise bei den Münzen angewandt.
Annalen d. Ver. f. Nass. Altertuinsk. u. Geschiehtsf. XVIII. Bd. 10
Das nassauische Münzwesen.
(Fortsetzung.)
Mit Tafeln.
Von
Jul. Isenbeck.
Zweite Periode von 1500—1800.
II. Walramische Linie.
Erst gegen Ende des XVI. Jahrhunderts haben die Grafen von Nassau während
der Kipperzeit ihre Münzgerechtigkeit wieder ausgeübt; so
A. Nassau-Idstein und Wiesbaden.
Graf Johann. Ludwig, 1568—1596,
geb. 1567; nach seines Vaters des Grafen Balthasar Tode, 1568, stand er zuerst
unter Vormundschaft seiner Mutter Margaretha, der Tochter des Grafen Reinhard
von Isenburg-Büdingen, dann bis 1590 unter der seiner Vettern von Nassau-
W eilburg-Saarbrücken.
Nach den Mitteilungen des Herrn Kanzlei-Sekretär Schüler vom hiesigen
Staatsarchive in No. 93 des Wiesbadener Tagblattes vom Jahre 1883 spricht
das städtische „Behältnissbuch“, 1559 und 1574, von der alten Münze, die vormals
im Besitze des Waldförsters Post gewesen. Die Akten besagten, dass sie während
der Minderjährigkeit des Grafen nicht benutzt wurde. Die alte Münze lag in
der Marktstrasse am Eingang zum Weilburger Hof.
Zwar erbot sich 1572 der Königsteinische Münzmeister Wilhelm Baumgärtner,
in einem auf seine Kosten in Wiesbaden zu mietenden Hause Batzen zu
prägen. Äusser Steinen und Brettern will er alles zur Errichtung der Münze
Erforderliche auf seine Kosten beschaffen, den kurmainzischen Münzwardein
Heinrich Brem besolden und jährlich Th. 200 Schlagschatz geben. Ausprägen
will er wie Herzog Reinhard von Pfalz-Simmern, nämlich:
die V2 Batzen sollen halten 8 Lot fein und 165—166 Stück auf die Mark gehen
» Pfenninge » » 4 » 2 gr » » 48—49 » » 1 Lot »
Anm.: Da das durchlaufende Bedrucken zweier nebeneinander liegender Seiten, welches
ich bei dem ersten Teile dieser Arbeit in Band XV der Annalen angewandt, sich nicht als praktisch
erwiesen hat, habe ich wieder die gewöhnliche Beschreibungsweise bei den Münzen angewandt.
Annalen d. Ver. f. Nass. Altertuinsk. u. Geschiehtsf. XVIII. Bd. 10