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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 18.1883/​1884

DOI Artikel:
Widmann: Die Lebensbeschreibung des Grafen Ludwig III. von Arnstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.70115#0258

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XXIV.

Die Lebensbeschreibung des Grafen Ludwig III.
von Arnstein.

Herausgegeben von
Dr. Widmann.

Die Lebensbeschreibung des Grafen Ludwig III. von Arnstein ist zwar
mehrfach herausgegeben, doch sind die Ausgaben weder ganz zuverlässig, noch
leicht zugänglich. Eine Nebeneinanderstellung der lateinischen und der deutschen
Fassung fehlt bis jetzt. Da die deutsche Erzählung, wie wir in unserer Pro-
grammarbeit „Nassauische Chronisten des Mittelalters“ (Wiesbaden 1882) nach-
gewiesen haben, eine freie und zudem schlechte Übersetzung des lateinischen
Originals ist, könnte dieselbe der nochmaligen Veröffentlichung unwert erscheinen.
Wir schwankten selbst in der Wahl zwischen Anfertigung einer genauen Über-
setzung und dem Abdruck der in München befindlichen deutschen Fassung, welche
nach der von Friedemann, Annalen Bd. IV, mitgeteilten Probe besser ist, als die
im Königlichen Staatsarchiv zu Wiesbaden aufbewahrte Übersetzung. Anderseits
hat jedoch gerade diese, weil älter als jene, und einst sogar für älter als der
lateinische Bericht gehalten, mehr Anspruch auf Mitteilung, besonders aber auf
Zusammenstellung mit dem letzteren. Der Leser wird unbefangen prüfen können
und wohl zu Gunsten der lateinischen Vita entscheiden.
Den lateinischen Text geben wir nach der im britischen Museum befindlichen
Handschrift, von der wir uns durch Dr. A. Heine eine Kollation anfertigen liessen.
Wir bezeichnen sie mit L. Die Lebensbeschreibung befindet sich in dem zweiten
Band des Passionale Perg. No. 2801 f. 233 x) von einer Hand des XIII. Jahrhunderts
geschrieben und zwar derselben, von welcher auch die übrigen Lebensbeschrei-
bungen herrühren; nur ist sie, jedenfalls weil sie auf dem letzten Blatte zusammen-
gedrängt werden musste, in kleineren Lettern geschrieben. Sämtliche Bio-
graphieen sind fortlaufend eine unter die andere gesetzt, ohne jegliche Überschrift,
ohne Absatz, so dass das ganze den Eindruck einer Abschrift macht. Ist aber
auch diese Handschrift der vita Ludovici nicht das Original, so ist sie wenigstens
die älteste und beste Kopie, welche wir haben. Am meisten stimmt mit derselben
— wie es scheint — die von uns mit B bezeichnete Handschrift2) des Königlichen
Staatsarchivs zu Wiesbaden überein; diese allein hat mit der Londoner Hand-
schrift auch das Epitaphium des ersten Abtes Gottfried. Nur die wichtigsten
Abweichungen der Handschrift A halten wir der Anführung in den Anmerkungen
b Annalen XVIII, 1, pag. 30. — 2) Siehe Nass. Chronisten d. MA. pag. 12 f., auch über
die übrigen Handschriften.
 
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