Vorwort
Mit dem vorliegenden Band beginnt eine Reihe von Arbeitsheften des Bayerischen Landes-
amtes für Denkmalpflege, die u.a. auch Ergebnisse von Fachtagungen dokumentieren wer-
den. Unter dem Titel «Inventarisation, Dokumentation und Pflege von Museumsgut« werden
in diesem 1. Heft Referate zusammengefaßt, die während der Tagung der Leiter nichtstaatli-
cher Museen in Bayern in den Jahren 1975 in Garmisch-Partenkirchen und 1977 in Ansbach
vorgetragen wurden.
Als einziges Land der Bundesrepublik betreut Bayern mit seinem Landesamt für Denkmal-
pflege die öffentlichen, nichtstaatlichen Museen durch eine staatliche Behörde. Dr. Georg
Hager, der erste Generalkonservator Bayerns, bereitete noch als Konservator des Bayeri-
schen Nationalmuseums 1908 durch eine Denkschrift die Trennung des Nationalmuseums
und des damaligen Generalkonservatoriums (heute Landesamt für Denkmalpflege) vor.
Seine Stellungnahme betonte in Punkts «die Fürsorge für alle öffentlichen Museen, die nicht
vom Staat verwaltet werden«. Damit war das Bestreben fixiert, die völlige Eigenständigkeit
dieser Museen gegenüber den Staatssammlungen zu wahren und gleichzeitig ihre Arbeit mit
staatlicher Hilfe zu fördern.
Schon seit dem Jahr 1908 werden in regelmäßiger Folge sogenannte Museumskurse vom
Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege veranstaltet sowohl für die Leiter vor- und früh-
geschichtlicher Sammlungen als auch für die Betreuer kulturgeschichtlich-heimatkundli-
cher Museumsbestände. Immer wieder wurde und wird dabei die notwendige Zusammenar-
beit zwischen staatlichen Sammlungen und Provinzialmuseen, den Heimatmuseen, betont
und angestrebt, zwischen den einzelnen lokalen Museen - gleichgültig ob sie größer oder
kleiner sind - eine feste Interessengemeinschaft herzustellen.
Diese Grundsätze hat das Denkmalschutzgesetz von 1973 in seinem Artikel 12 über die »Hei-
matmuseen und ähnliche Sammlungen« bestätigt.
Der Tatsache, daß es heute mehr als 400 nichtstaatliche Museen in Bayern gibt, mußte Rech-
nung getragen werden: das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege erweiterte deshalb das
einstige Museumsreferat 1976 zu einer eigenen Museumsabteilung mit sechs Fachreferaten.
Referat I Grundsatz- und Haushaltsfragen
Referat II Ausstattung und innenarchitektonische Gestaltung beim Ausbau von nichtstaat-
lichen Museen sowie von Sonderausstellungen
Referat III Freilichtmuseen, u.a. Bauernhofmuseen und Sammlungen bäuerlicher und
handwerklicher Geräte sowie die Pflege handwerklicher Tradition
Referat IV Volkskunde und Inventarisation
Referat V Vor- und Frühgeschichte
Referat VI Denkmalpflegerische Betreuung der Museumsgebäude.
Die in diesem Arbeitsheft behandelten Themen weisen auf einige grundlegende Probleme
hin, mit denen sich Heimatmuseen und ähnliche Sammlungen befassen müssen.
München, im Dezember 1977 Michael Petzet
5
Mit dem vorliegenden Band beginnt eine Reihe von Arbeitsheften des Bayerischen Landes-
amtes für Denkmalpflege, die u.a. auch Ergebnisse von Fachtagungen dokumentieren wer-
den. Unter dem Titel «Inventarisation, Dokumentation und Pflege von Museumsgut« werden
in diesem 1. Heft Referate zusammengefaßt, die während der Tagung der Leiter nichtstaatli-
cher Museen in Bayern in den Jahren 1975 in Garmisch-Partenkirchen und 1977 in Ansbach
vorgetragen wurden.
Als einziges Land der Bundesrepublik betreut Bayern mit seinem Landesamt für Denkmal-
pflege die öffentlichen, nichtstaatlichen Museen durch eine staatliche Behörde. Dr. Georg
Hager, der erste Generalkonservator Bayerns, bereitete noch als Konservator des Bayeri-
schen Nationalmuseums 1908 durch eine Denkschrift die Trennung des Nationalmuseums
und des damaligen Generalkonservatoriums (heute Landesamt für Denkmalpflege) vor.
Seine Stellungnahme betonte in Punkts «die Fürsorge für alle öffentlichen Museen, die nicht
vom Staat verwaltet werden«. Damit war das Bestreben fixiert, die völlige Eigenständigkeit
dieser Museen gegenüber den Staatssammlungen zu wahren und gleichzeitig ihre Arbeit mit
staatlicher Hilfe zu fördern.
Schon seit dem Jahr 1908 werden in regelmäßiger Folge sogenannte Museumskurse vom
Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege veranstaltet sowohl für die Leiter vor- und früh-
geschichtlicher Sammlungen als auch für die Betreuer kulturgeschichtlich-heimatkundli-
cher Museumsbestände. Immer wieder wurde und wird dabei die notwendige Zusammenar-
beit zwischen staatlichen Sammlungen und Provinzialmuseen, den Heimatmuseen, betont
und angestrebt, zwischen den einzelnen lokalen Museen - gleichgültig ob sie größer oder
kleiner sind - eine feste Interessengemeinschaft herzustellen.
Diese Grundsätze hat das Denkmalschutzgesetz von 1973 in seinem Artikel 12 über die »Hei-
matmuseen und ähnliche Sammlungen« bestätigt.
Der Tatsache, daß es heute mehr als 400 nichtstaatliche Museen in Bayern gibt, mußte Rech-
nung getragen werden: das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege erweiterte deshalb das
einstige Museumsreferat 1976 zu einer eigenen Museumsabteilung mit sechs Fachreferaten.
Referat I Grundsatz- und Haushaltsfragen
Referat II Ausstattung und innenarchitektonische Gestaltung beim Ausbau von nichtstaat-
lichen Museen sowie von Sonderausstellungen
Referat III Freilichtmuseen, u.a. Bauernhofmuseen und Sammlungen bäuerlicher und
handwerklicher Geräte sowie die Pflege handwerklicher Tradition
Referat IV Volkskunde und Inventarisation
Referat V Vor- und Frühgeschichte
Referat VI Denkmalpflegerische Betreuung der Museumsgebäude.
Die in diesem Arbeitsheft behandelten Themen weisen auf einige grundlegende Probleme
hin, mit denen sich Heimatmuseen und ähnliche Sammlungen befassen müssen.
München, im Dezember 1977 Michael Petzet
5