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Grimm, Wolf-Dieter; Snethlage, Rolf; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Denkmalpflege-Laborgespräch <1, 1983, München> [Mitarb.]
Adneter Rotmarmor: Vorkommen u. Konservierung; Bericht über d. 1. Denkmalpflege-Laborgespräch — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 25: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1984

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https://doi.org/10.11588/diglit.75238#0008
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Rolf Snethlage

Rolf Snethlage
Aufgabenstellung der Münchner
Denkmalpflege — Laborgespräche

1. Themenkreise
Die Denkmalpflege in Bayern ist über die Gefährdung und
den zunehmenden Verfall von Baudenkmälern aus Natur-
steinen auf das höchste besorgt. Allein in München sowie
im oberbayerischen und oberschwäbischen Raum sind es
mindestens drei Natursteinarten, für deren Erhaltung bis-
lang noch keine befriedigenden Konservierungsmöglichkei-
ten gefunden worden sind:
— Adneter Rotmarmor und seine „Abkömmlinge" wie Ruh-
poldinger Marmor u. ä.
— Rosenheimer Granitmarmor
—Untersberger Marmor
Im Einzugsgebiet des Nördlinger Ries macht die Konservie-
rung des dort häufiger verwendeten Suevit große Schwierig-
keiten. Im mittelfränkischen und nordfränkischen Raum ist
die Erhaltung von Gipsstein und der verschiedenen Schilf-
sandsteinarten bislang eine noch nicht befriedigend gelö-
ste Frage.
Um seiner Aufgabe — der Beratung und Empfehlung von
Konservierungsmaßnahmen an Denkmalpflegeobjekten —
voll inhaltlich nachkommen zu können, braucht das Zentral-
labor die intensive Kontaktpflege und den Gedankenau-
stausch mit anderen Wissenschaftlern im In- und Ausland.
Bei den „ Münchner Denkmalpflege-Laborgesprächen" sol-
len die Fragen der Verwitterung und Konservierung jeweils
einer ausgesuchten Natursteinsorte im Mittelpunkt stehen.
Besondere Aspekte der Diskussionen sollen die Schadens-
bildungsmechanismen, die Fragen der Reinigung, die Mög-
lichkeiten der Festigung und Ergänzung (Restauriermörtel)
und die Möglichkeit der Hydrophobierung sein.

2. Teilnehmer:
Die Teilnehmer an den Laborgesprächen sollen Denkmal-
pfleger bzw. Kunsthistoriker, praktisch tätige Restaurato-
ren und Naturwissenschaftler möglichst vieler Fachrichtun-
gen sein. Zu jeder Diskussionsveranstaltung wird eine be-
grenzte Zahl von max. etwa 20 Personen eingeladen. Dabei
wird versucht, den Personenkreis möglichst offen zu halten
und jeweils diejenigen Personen einzuladen, die sich mit
der betreffenden Natursteinart in ihren Fachgebieten be-
reits intensiv beschäftigt haben.

3. Ziele:
Kompilation bekannter Konservierungsmethoden
Die Zusammenstellung und kritische Würdigung der bisher
bekannten und angewandten Konservierungsmethoden ist
für die Denkmalpflege von großem Interesse, um ihre Emp-
fehlungen auf ein gesichertes Fundament stellen zu kön-
nen.
Erarbeitung zielgerichteter Laboruntersuchungsprogram-
me
Im Verlauf der Gespräche wird sich ergeben, daß manche
offenstehenden Fragen nur durch besonders gerichtete La-
boruntersuchungen geklärt werden können. Die Durchfüh-
rung dieser Untersuchungsprogramme soll im Verlauf der
Gespräche so weitreichend wie möglich festgelegt werden.
Empfehlungen für die Restaurierungspraxis
Durch die interdisziplinäre Zusammmensetzung der Ge-
sprächsrunde soll erreicht werden, daß die Diskussion so
weitgehend ausgetragen wird, daß sich für die Restaurie-
rungspraxis verwertbare Resultate ergeben.
Empfehlungen für die Produktentwicklung
An der Gesprächsrunde werden auch Naturwissenschaftler
aus der Industrie teilnehmen, denen die im gemeinsamen
Gespräch erarbeiteten Empfehlungen Anregungen für die
Modifizierung oder Neuentwicklung von Produkten sein
können.

4. Tagesablauf und Termine:
Von Mitarbeitern des Zentrallabors und von Referenten des
Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege werden in
einleitenden Vorträgen die Problemstellungen vorgestellt.
Danach ist eine Exkursion zu verschiedenen Objekten vor-
gesehen, damit sich alle Teilnehmer auch ein Bild der prak-
tischen Restaurierungsfragen machen können. Sodann fol-
gen wieder Vorträge oder Diskussionen zum Thema, die
dann abschließend zu den vorhin genannten Zielen zusam-
mengefaßt werden sollen.
Die Veranstaltungen sollen in zwangloser Folge, etwa 1 x
jährlich, abgehalten werden.

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