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0.5
1 cm

— im Pfarrerbauerbruch bei Schneizlreuth, wo rote Liaskal-
ke anstehen;
— am Obersalzberg bei Berchtesgaden, wo ein dem Adne-
ter „Lienbacher Typ" verwandter Roter Knollenkalk gebro-
chen wurde und als „Lindenhöher" oder Berchtesgadener
Marmor" in den Handel kam;
— an der Duschenbrücke linksseitig der Lammer und bei
der Kapelle Maria Bruneck, beide Brüche nahe bei
Golling/Salzach, wo ehemals rote und graue Liaskalke ge-
wonnen wurden;
— bei St. Jakob am Thurn am rechten Salzachhang, nörd-
lich von Hallein, wo ein großer, alter Steinbruch rote Adne-
ter Plattenkalke erschließt.
Diese Aufzählung von Steinbrüchen aus den Kalkalpen zwi-
schen Lech und Salzach läßt sich nicht nach Westen in die
Schweizer Alpen fortsetzen. DE QUERVAIN (1979) erwähnt
zwar zahlreiche Bildhauerarbeiten aus Rotem Knollenkalk-
stein im schweizerischen Bereich. Er weist jedoch darauf
hin, daß in der Schweiz selbst solche Kalksteine nicht ge-
brochen wurden und nennt unter den möglichen Herkunft-
sorten Adnet im Salzburgischen oder die Region Trient —
Verona (l.c. S. 152). Für letztere Region wirft er allerdings
die Frage auf, wie die schweren Objekte die Alpenpässe
überqueren konnten, da sie z.T. erhebliche Ausmaße und
fast Tonnengewicht aufwiesen (z.B. Tumba des Bischofs
Ortlieb von Brandis (1845) in der Kathedrale von Chur mit ei-
ner Dicke des Tumbateils von 58 cm (l.c. S. 19). Aus dem
schweizerischen Rheingebiet beschrieb DE QUERVAIN ne-
ben den Werksteinarbeiten aus Rotem Knollenkalk auch
solche aus blassrotem Grinoidenkalk (also Hierlatzkalkfa-
zies), „vielleicht aus dem Tirol" (l.c. S. 152); hier lägen die
Vorkommen des Füssen-Hohenschwangauer Reviers nä-
her.
Von der Salzach aus nach 0^
Kalkalpen zahlreiche alte und
über das Salzkammergut h
österreichisch-steiermärkische
Vorkommen von Lias-Rotmarr
berg am Wolfgangsee, beim 5
gruppe, an der Dammhöhe ösl
Rettenstein südlich vom Dac
Reichraming. Hierlatzkalke we
aussee (Flunergraben) gewoni
Brüche von rotem Jurakalk b(
reich bei Engelsberg und Wai
1932, S. 247/248).
o
3.2. Südalpen und mediterrane
3.2.1. Juraablagerungen
Über die nordalpinen Vorkomnj
Rotmarmore im südalpinen Re
des Mittelmeeres weit verbreite
—CO
bevorzugt dem Lias zugeordne =
Dogger und Malm hinaufreiche
Ammonitico Symposium Proce = _tP
Cl & ELMI 1981) werden Vo^
rosso-Gesteinen aus folgendere v
dalpen (vor allem Trento-Pla =
Malmrevieren von Trient und =
Lias-Gesteinen); Toskana + U E-^
lieh mit Bildungen des Lias unc
(D
o
zilien (mit Doggergesteinen, z.B. in den Steinbrüchen von
Alcamo); Betische Kordillere/Südspanien (mit Roten Knol-
lenkalken im Lias, Dogger und Malm); Portugal (mit roten
Lias-Ablagerungen); Algerien (vor allem Lias im Teil-Atlas);
Tunis (mit Knollenkalken im Dogger und Malm). Weiterhin
sind jurassische Rote Knollenkalke weit verbreitet auf der
Balkan-Halbinsel (Rumänien, Ungarn, Griechenland).
3.2.2.Naturwerksteinreviere
Bekannte Naturwerksteinreviere (Abb. 9) finden sich in den
Südalpen und im mediterranen Raum z.B.
— in Italien, wo vor allem die Vorkommen von Trient und
Verona berühmt sind. Diese klassischen Bruchgebiete hat-
ten für Norditalien die gleiche Bedeutung wie die Adneter
Rotmarmore für den österreichisch-südbayerischen Raum.
Sie wurden seit alters her und bis heute in riesigen Mengen
für die norditalienischen Städte abgebaut und kamen dar-
über hinaus schon frühzeitig zum Export, der bereits zu Be-
ginn des Mittelalters bis nach Süddeutschland und in die
Schweiz reichte. Beispielhaft für die Verwendung der Rot-
marmore ist Venedig, wo die südalpinen Roten Knollenkal-
ke, die allerdings in der aggressiven Meeresluft rasch ge-
bleicht werden, neben den blendendweißen istrischen Kalk-
steinen das Stadtbild bestimmen (s. unten, Abb. 16). Be-
kannte Trientiner Handelsnamen sind „Trientiner Rot" und
„Rosso Chiaro". Bei Verona, z.B. bei Domegliara (San Am-
brogio Valpolicella) oder bei Caprina Veronese, sind oran-
gefarbene und hellrote Jura-Knollenkalke in vielfältigen
Farbnuancen verbreitet und werden seit Römerzeiten bis
heute in zahlreichen Brüchen gewonnen (Handelsnamen
z.B. „Rosso Verona", „Rosso Corallo", „Giallo Verona",
„Nembro Rosato"). Bei Udine wird der jurassische „Porfiri-
co Rarnello" in roten und braunen Sorten abgebaut. Auch
alk-ähnliche Varietäten sind am Südrand der Al-
mApennin verbreitet. In der Provinz Lucca, z.B. bei
■mandina (Handelsnamen „Collemandina Rosso"
rogio") werden bräunlichrote oder graue Liaskalke
nn, die auch knollenartige Strukturen aufweisen
nd nicht nur in Italien Verwendung fanden, son-
mindestens einem Jahrhundert — auch nach
[and — exportiert wurden; eine tektonisch durch-
stark mit Calcitadern durchsetzte Varietät ist als
lubino" im Handel;
nänien, z.B. bei Moneasa nahe Sebis im Nordwe-
!Landes, wo Knollenkalke (Handelsnamen: „
bh-Rot", „Karpaten-Rot") mit hellroten Kalkknollen
Tern mergeligerem Zwischenmittel seit Jahrhun-
|>gebaut und nach ganz Europa exportiert wurden
en;
arn, z.B. bei Siklos südlich von Pecs/Südungarn
harnen: „Siklos Rot", „Ungarisch-Rot"), wo liassi-
er Knollenkalk gewonnen wird. Ein anderes be-
/orkommen ist der Lias-Marmor bei Piszke bzw.
r ebenfalls die schwarzberingten Knollen des
1er Typs" aufweist; nordwestlich von Budapest
weiterhin bei Tatabanya wolkig gemusterte Rote
pike des Lias abgebaut und weiterhin exportiert;
'chenland, z.B. bei Epidauros und Ermion auf dem
es, wo jurassische rotbraune Knollenkalke, gele-
lemustert durch Calcitadern, verbreitet sind; der
,-Marmor ähnelt örtlich sehr dem Ruhpoldinger
17
ke anstehen;
— am Obersalzberg bei Berchtesgaden, wo ein dem Adne-
ter „Lienbacher Typ" verwandter Roter Knollenkalk gebro-
chen wurde und als „Lindenhöher" oder Berchtesgadener
Marmor" in den Handel kam;
— an der Duschenbrücke linksseitig der Lammer und bei
der Kapelle Maria Bruneck, beide Brüche nahe bei
Golling/Salzach, wo ehemals rote und graue Liaskalke ge-
wonnen wurden;
— bei St. Jakob am Thurn am rechten Salzachhang, nörd-
lich von Hallein, wo ein großer, alter Steinbruch rote Adne-
ter Plattenkalke erschließt.
Diese Aufzählung von Steinbrüchen aus den Kalkalpen zwi-
schen Lech und Salzach läßt sich nicht nach Westen in die
Schweizer Alpen fortsetzen. DE QUERVAIN (1979) erwähnt
zwar zahlreiche Bildhauerarbeiten aus Rotem Knollenkalk-
stein im schweizerischen Bereich. Er weist jedoch darauf
hin, daß in der Schweiz selbst solche Kalksteine nicht ge-
brochen wurden und nennt unter den möglichen Herkunft-
sorten Adnet im Salzburgischen oder die Region Trient —
Verona (l.c. S. 152). Für letztere Region wirft er allerdings
die Frage auf, wie die schweren Objekte die Alpenpässe
überqueren konnten, da sie z.T. erhebliche Ausmaße und
fast Tonnengewicht aufwiesen (z.B. Tumba des Bischofs
Ortlieb von Brandis (1845) in der Kathedrale von Chur mit ei-
ner Dicke des Tumbateils von 58 cm (l.c. S. 19). Aus dem
schweizerischen Rheingebiet beschrieb DE QUERVAIN ne-
ben den Werksteinarbeiten aus Rotem Knollenkalk auch
solche aus blassrotem Grinoidenkalk (also Hierlatzkalkfa-
zies), „vielleicht aus dem Tirol" (l.c. S. 152); hier lägen die
Vorkommen des Füssen-Hohenschwangauer Reviers nä-
her.
Von der Salzach aus nach 0^
Kalkalpen zahlreiche alte und
über das Salzkammergut h
österreichisch-steiermärkische
Vorkommen von Lias-Rotmarr
berg am Wolfgangsee, beim 5
gruppe, an der Dammhöhe ösl
Rettenstein südlich vom Dac
Reichraming. Hierlatzkalke we
aussee (Flunergraben) gewoni
Brüche von rotem Jurakalk b(
reich bei Engelsberg und Wai
1932, S. 247/248).
o
3.2. Südalpen und mediterrane
3.2.1. Juraablagerungen
Über die nordalpinen Vorkomnj
Rotmarmore im südalpinen Re
des Mittelmeeres weit verbreite
—CO
bevorzugt dem Lias zugeordne =
Dogger und Malm hinaufreiche
Ammonitico Symposium Proce = _tP
Cl & ELMI 1981) werden Vo^
rosso-Gesteinen aus folgendere v
dalpen (vor allem Trento-Pla =
Malmrevieren von Trient und =
Lias-Gesteinen); Toskana + U E-^
lieh mit Bildungen des Lias unc
(D
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zilien (mit Doggergesteinen, z.B. in den Steinbrüchen von
Alcamo); Betische Kordillere/Südspanien (mit Roten Knol-
lenkalken im Lias, Dogger und Malm); Portugal (mit roten
Lias-Ablagerungen); Algerien (vor allem Lias im Teil-Atlas);
Tunis (mit Knollenkalken im Dogger und Malm). Weiterhin
sind jurassische Rote Knollenkalke weit verbreitet auf der
Balkan-Halbinsel (Rumänien, Ungarn, Griechenland).
3.2.2.Naturwerksteinreviere
Bekannte Naturwerksteinreviere (Abb. 9) finden sich in den
Südalpen und im mediterranen Raum z.B.
— in Italien, wo vor allem die Vorkommen von Trient und
Verona berühmt sind. Diese klassischen Bruchgebiete hat-
ten für Norditalien die gleiche Bedeutung wie die Adneter
Rotmarmore für den österreichisch-südbayerischen Raum.
Sie wurden seit alters her und bis heute in riesigen Mengen
für die norditalienischen Städte abgebaut und kamen dar-
über hinaus schon frühzeitig zum Export, der bereits zu Be-
ginn des Mittelalters bis nach Süddeutschland und in die
Schweiz reichte. Beispielhaft für die Verwendung der Rot-
marmore ist Venedig, wo die südalpinen Roten Knollenkal-
ke, die allerdings in der aggressiven Meeresluft rasch ge-
bleicht werden, neben den blendendweißen istrischen Kalk-
steinen das Stadtbild bestimmen (s. unten, Abb. 16). Be-
kannte Trientiner Handelsnamen sind „Trientiner Rot" und
„Rosso Chiaro". Bei Verona, z.B. bei Domegliara (San Am-
brogio Valpolicella) oder bei Caprina Veronese, sind oran-
gefarbene und hellrote Jura-Knollenkalke in vielfältigen
Farbnuancen verbreitet und werden seit Römerzeiten bis
heute in zahlreichen Brüchen gewonnen (Handelsnamen
z.B. „Rosso Verona", „Rosso Corallo", „Giallo Verona",
„Nembro Rosato"). Bei Udine wird der jurassische „Porfiri-
co Rarnello" in roten und braunen Sorten abgebaut. Auch
alk-ähnliche Varietäten sind am Südrand der Al-
mApennin verbreitet. In der Provinz Lucca, z.B. bei
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nd nicht nur in Italien Verwendung fanden, son-
mindestens einem Jahrhundert — auch nach
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stark mit Calcitadern durchsetzte Varietät ist als
lubino" im Handel;
nänien, z.B. bei Moneasa nahe Sebis im Nordwe-
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|>gebaut und nach ganz Europa exportiert wurden
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arn, z.B. bei Siklos südlich von Pecs/Südungarn
harnen: „Siklos Rot", „Ungarisch-Rot"), wo liassi-
er Knollenkalk gewonnen wird. Ein anderes be-
/orkommen ist der Lias-Marmor bei Piszke bzw.
r ebenfalls die schwarzberingten Knollen des
1er Typs" aufweist; nordwestlich von Budapest
weiterhin bei Tatabanya wolkig gemusterte Rote
pike des Lias abgebaut und weiterhin exportiert;
'chenland, z.B. bei Epidauros und Ermion auf dem
es, wo jurassische rotbraune Knollenkalke, gele-
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,-Marmor ähnelt örtlich sehr dem Ruhpoldinger
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