Keramik:
Scherben von 28 Gefäßen (1,4 kg Keramik), darunter 3 Scher-
ben von 3 linearbandkeramischen Gefäßen.
Grobkeramik von 5 Gefäßen:
wohl alles Kumpfformen.
Unverzierte Feinkeramik von 14 Gefäßen:
9 Kumpfformen, 5 Schüsseln.
Mehrere Wandungsscherben eines kleinen Kumpfes, 3 klei-
ne, spitze Knubbenpaare auf dem Bauchumbug, stark (se-
kundär?) gebrannt, M: sporadisch sandkörnig, h-h-h.
1 Wandungsscherbe eines kleinen Kumpfes mit senkrecht
durchbohrter Knubbe oberhalb des Bauchumbuges, M: spo-
radisch grobsandkörnig, db-db-dg.
1 Randscherbe, Kumpfform mit ausschwingendem Rand,
Dm kleiner als 20 cm, gb-h-gb (Abb. 3, B2).
1 Randscherbe, Schüssel, Dm 15 cm, gb-gb-gb (Abb. 3, B1).
Verzierte Feinkeramik von 6 Gefäßen:
1 Wandungsscherbe, wohl Schüssel, Innenverzierung aus 2
parallelen Ritzlinien, gb-gs-gs.
1 Wandungsscherbe, Kumpfform, wohl Winkelband, 2 Dop-
pelreihen, zweizinkig, sehr verflacht, g-h-g.
1 Wandungsscherbe, wohl Schüssel, Innenverzierung, ge-
ritzte Winkel, dg-gb-dg (Abb. 3, B4).
2 Wandungsscherben, Kumpfform, wohl veränderte Winkel-
bandelemente, 2 Doppelreihen, zweizinkig, gb-b-gb (Abb. 3,
B/5).
Rand- und Wandungsscherben eines Kumpfes, Winkelband,
2 Doppelreihen, zweizinkig, völlig verflacht, h-h-h (Abb. 3,
B3).
Streufunde zu Haus 8
Verzierte Feinkeramik:
Rand- und Wandungsscherben eines Kumpfes, 1 Knubbe
auf dem Bauchumbug vorhanden, Winkelband, senkrecht
gegliedert, waagrecht umlaufende Halsstichreihe, 2 Doppel-
reihen, zweizinkig, M: sporadisch sandkörnig, h, gs-gb-g,h,b
(Abb. 3, C3).
1 Wandungsscherbe eines Kumpfes, 1 Knubbe auf dem
Bauchumbug vorhanden, Winkelband, senkrecht gegliedert,
3 Doppelreihen, zweizinkig, Bauchdurchmesser maximal 15
cm, M: sporadisch sandkörnig, GS-gs, db-GS (Abb. 3, C4).
1 Randscherbe eines birnenförmigen Gefäßes, 1 Knubbe un-
mittelbar unterhalb des Randes vorhanden, Winkelband,
wohl senkrecht gegliedert, waagrecht umlaufende Halsstich-
reihe unterhalb des Randes spart die Knubbe aus, Dm ca. 18
cm, 2 Doppelreihen, zweizinkig, gs, h-h-h (Abb. 3, C1).
1 Randscherbe wohl eines birnenförmigen Gefäßes, Dm min-
destens 15 cm, wohl Winkelband, waagrecht umlaufende
Halsstichreihe unterhalb des Randes, 3 bis 4 Doppelreihen
zweizinkig, M: Sporadisch sandkörnig, GS, gs-gs-GS (Abb. 3,
C2).
1 Wandungsscherbe einer innen und außen verzierten
Schüssel, außen: Einzelstiche und 1 geritzter und strichge-
füllter Winkel, innen: 5 senkrechte Doppelreihen, zweizinkig,
GS, gs-gb-GS, gs (Abb. 3, C5).
Die chronologische Einordnung der Keramik von Haus 8 in
Straubing-Lerchenhaid kann sich bisher nur an der Eintei-
lung der Stichbandkeramik in Mitteldeutschland von D.
Kaufmann3 und an der überregionalen Arbeit von M.
Zäpotockä4 orientieren: Birnenförmige Gefäße sind zweimal
vorhanden (Abb. 3, C1.2). Häufiger sind mehr oder weniger
bauchige Kumpfformen mit meist gerade ausgezogenem
Hals (Abb. 3, A3. B3. C3). Die Schüsseln/Schalen sind flach
bis halbkugelig. Die gestochene Verzierung wurde immer mit
einem zweizinkigen Gerät ausgeführt. Einzelne Stiche be-
gegnen nur einmal an der Außenwand einer innen verzierten
Schüssel zusammen mit einem geritzten und strichgefüllten
Winkel (Abb. 3, C5). Geritzte Winkel finden sich ebenfalls an
der Innenwand einer anderen Schüssel (Abb. 3, B4).
Winkelbänder aus ein- bis mehrfachen Doppelstrichreihen,
oft senkrecht gegliedert, umlaufen den Gefäßkörper. Dazu
gehört ein Band aus Doppelstichreihen unmittelbar unter
dem Rand. Knubben auf dem Bauchumbug und unterhalb
des Randes sind in die Verzierung miteinbezogen. Neben
dieser klassischen Ornamentik ist zweimal ein verändertes
Winkelbandelement vorhanden (Abb. 3, A6. B5).
Nach M. Zäpotockä4 gehören die beschriebenen Formen und
Motive ihren Phasen II und III, d.h. der älteren und mittleren
Stichbandkeramik an. Damit ist der Grundriß seiner zugehö-
rigen Keramik nach als einer der ältesten stichbandkerami-
schen Bauten dieses Platzes ausgewiesen; die Mehrzahl der
anderen Häuser enthält Keramik der jüngeren Stichbandke-
ramik mit Spatelstich, Mehrfachstich, sich auflösenden Win-
kelbandornamenten, Hornzapfen, Standböden, etc.
Die häufigen Zusammenfunde der Stichbandkeramik und
der Gruppe Oberlauterbach konnten bisher nur als eine Kon-
taktaufnahme gedeutet werden, ebenso die seltenen, rein
stichbandkeramischen Lesefundplätze, die ein eher — im
wörtlichen Sinne — vorübergehendes Erscheinen im nieder-
bayerischen Raum vermuten ließen.
Straubing-Lerchenhaid ist der erste, im Augenblick auch ein-
zige sichere Beleg für eine länger andauernde Niederlas-
sung der Stichbandkeramik; ohne Anlehnung und vielleicht
ohne Möglichkeit der Berührung mit der Gruppe Oberlauter-
bach. Man kann davon ausgehen, daß die Verursacher die-
ses Siedlungsniederschlages selber Stichbandkeramiker
waren.
Anmerkungen
1 Jahrb. Hist. Ver. Straubing 13, 1910, Anm. 1.
2 P.J.R. Modderman, Die neolithische Besiedlung bei Hienheim,
Ldkr. Kelheim I. Materialh. Bayer. Vorgesch. A, 33 (1977) 11. — P.
Bayerlein, Die Oberlauterbacher Gruppe der Jungsteinzeit in
Niederbayern (Im Druck).
3 D. Kaufmann, Wirtschaft und Kultur der Stichbandkeramiker im
Saalegebiet (1976).
4 M. Zäpotockä, Die Stichbandkeramik in Böhmen und in Mitteleu-
ropa. Die Anfänge des Neolithikums vom Orient bis Nordeuropa
II. Fundamenta A, 3 (1970).
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Scherben von 28 Gefäßen (1,4 kg Keramik), darunter 3 Scher-
ben von 3 linearbandkeramischen Gefäßen.
Grobkeramik von 5 Gefäßen:
wohl alles Kumpfformen.
Unverzierte Feinkeramik von 14 Gefäßen:
9 Kumpfformen, 5 Schüsseln.
Mehrere Wandungsscherben eines kleinen Kumpfes, 3 klei-
ne, spitze Knubbenpaare auf dem Bauchumbug, stark (se-
kundär?) gebrannt, M: sporadisch sandkörnig, h-h-h.
1 Wandungsscherbe eines kleinen Kumpfes mit senkrecht
durchbohrter Knubbe oberhalb des Bauchumbuges, M: spo-
radisch grobsandkörnig, db-db-dg.
1 Randscherbe, Kumpfform mit ausschwingendem Rand,
Dm kleiner als 20 cm, gb-h-gb (Abb. 3, B2).
1 Randscherbe, Schüssel, Dm 15 cm, gb-gb-gb (Abb. 3, B1).
Verzierte Feinkeramik von 6 Gefäßen:
1 Wandungsscherbe, wohl Schüssel, Innenverzierung aus 2
parallelen Ritzlinien, gb-gs-gs.
1 Wandungsscherbe, Kumpfform, wohl Winkelband, 2 Dop-
pelreihen, zweizinkig, sehr verflacht, g-h-g.
1 Wandungsscherbe, wohl Schüssel, Innenverzierung, ge-
ritzte Winkel, dg-gb-dg (Abb. 3, B4).
2 Wandungsscherben, Kumpfform, wohl veränderte Winkel-
bandelemente, 2 Doppelreihen, zweizinkig, gb-b-gb (Abb. 3,
B/5).
Rand- und Wandungsscherben eines Kumpfes, Winkelband,
2 Doppelreihen, zweizinkig, völlig verflacht, h-h-h (Abb. 3,
B3).
Streufunde zu Haus 8
Verzierte Feinkeramik:
Rand- und Wandungsscherben eines Kumpfes, 1 Knubbe
auf dem Bauchumbug vorhanden, Winkelband, senkrecht
gegliedert, waagrecht umlaufende Halsstichreihe, 2 Doppel-
reihen, zweizinkig, M: sporadisch sandkörnig, h, gs-gb-g,h,b
(Abb. 3, C3).
1 Wandungsscherbe eines Kumpfes, 1 Knubbe auf dem
Bauchumbug vorhanden, Winkelband, senkrecht gegliedert,
3 Doppelreihen, zweizinkig, Bauchdurchmesser maximal 15
cm, M: sporadisch sandkörnig, GS-gs, db-GS (Abb. 3, C4).
1 Randscherbe eines birnenförmigen Gefäßes, 1 Knubbe un-
mittelbar unterhalb des Randes vorhanden, Winkelband,
wohl senkrecht gegliedert, waagrecht umlaufende Halsstich-
reihe unterhalb des Randes spart die Knubbe aus, Dm ca. 18
cm, 2 Doppelreihen, zweizinkig, gs, h-h-h (Abb. 3, C1).
1 Randscherbe wohl eines birnenförmigen Gefäßes, Dm min-
destens 15 cm, wohl Winkelband, waagrecht umlaufende
Halsstichreihe unterhalb des Randes, 3 bis 4 Doppelreihen
zweizinkig, M: Sporadisch sandkörnig, GS, gs-gs-GS (Abb. 3,
C2).
1 Wandungsscherbe einer innen und außen verzierten
Schüssel, außen: Einzelstiche und 1 geritzter und strichge-
füllter Winkel, innen: 5 senkrechte Doppelreihen, zweizinkig,
GS, gs-gb-GS, gs (Abb. 3, C5).
Die chronologische Einordnung der Keramik von Haus 8 in
Straubing-Lerchenhaid kann sich bisher nur an der Eintei-
lung der Stichbandkeramik in Mitteldeutschland von D.
Kaufmann3 und an der überregionalen Arbeit von M.
Zäpotockä4 orientieren: Birnenförmige Gefäße sind zweimal
vorhanden (Abb. 3, C1.2). Häufiger sind mehr oder weniger
bauchige Kumpfformen mit meist gerade ausgezogenem
Hals (Abb. 3, A3. B3. C3). Die Schüsseln/Schalen sind flach
bis halbkugelig. Die gestochene Verzierung wurde immer mit
einem zweizinkigen Gerät ausgeführt. Einzelne Stiche be-
gegnen nur einmal an der Außenwand einer innen verzierten
Schüssel zusammen mit einem geritzten und strichgefüllten
Winkel (Abb. 3, C5). Geritzte Winkel finden sich ebenfalls an
der Innenwand einer anderen Schüssel (Abb. 3, B4).
Winkelbänder aus ein- bis mehrfachen Doppelstrichreihen,
oft senkrecht gegliedert, umlaufen den Gefäßkörper. Dazu
gehört ein Band aus Doppelstichreihen unmittelbar unter
dem Rand. Knubben auf dem Bauchumbug und unterhalb
des Randes sind in die Verzierung miteinbezogen. Neben
dieser klassischen Ornamentik ist zweimal ein verändertes
Winkelbandelement vorhanden (Abb. 3, A6. B5).
Nach M. Zäpotockä4 gehören die beschriebenen Formen und
Motive ihren Phasen II und III, d.h. der älteren und mittleren
Stichbandkeramik an. Damit ist der Grundriß seiner zugehö-
rigen Keramik nach als einer der ältesten stichbandkerami-
schen Bauten dieses Platzes ausgewiesen; die Mehrzahl der
anderen Häuser enthält Keramik der jüngeren Stichbandke-
ramik mit Spatelstich, Mehrfachstich, sich auflösenden Win-
kelbandornamenten, Hornzapfen, Standböden, etc.
Die häufigen Zusammenfunde der Stichbandkeramik und
der Gruppe Oberlauterbach konnten bisher nur als eine Kon-
taktaufnahme gedeutet werden, ebenso die seltenen, rein
stichbandkeramischen Lesefundplätze, die ein eher — im
wörtlichen Sinne — vorübergehendes Erscheinen im nieder-
bayerischen Raum vermuten ließen.
Straubing-Lerchenhaid ist der erste, im Augenblick auch ein-
zige sichere Beleg für eine länger andauernde Niederlas-
sung der Stichbandkeramik; ohne Anlehnung und vielleicht
ohne Möglichkeit der Berührung mit der Gruppe Oberlauter-
bach. Man kann davon ausgehen, daß die Verursacher die-
ses Siedlungsniederschlages selber Stichbandkeramiker
waren.
Anmerkungen
1 Jahrb. Hist. Ver. Straubing 13, 1910, Anm. 1.
2 P.J.R. Modderman, Die neolithische Besiedlung bei Hienheim,
Ldkr. Kelheim I. Materialh. Bayer. Vorgesch. A, 33 (1977) 11. — P.
Bayerlein, Die Oberlauterbacher Gruppe der Jungsteinzeit in
Niederbayern (Im Druck).
3 D. Kaufmann, Wirtschaft und Kultur der Stichbandkeramiker im
Saalegebiet (1976).
4 M. Zäpotockä, Die Stichbandkeramik in Böhmen und in Mitteleu-
ropa. Die Anfänge des Neolithikums vom Orient bis Nordeuropa
II. Fundamenta A, 3 (1970).
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