Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

DOI issue:
Oehningen, das Dorf und ehemalige Kloster
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0077
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
69

Beuern, Waterdingen, Hausen und Berslingen, sämmtlich im Hegau,
ferner zu Beringen, Siblingen, Lötstellen, Osterfingen und Nafz im
Kletgau, endlich zu Mettingen, Uehlingen und Aselfingen im Akbgau.
Diese Vergabung bewirkte und unterstützte ganz besonders der heilige
Konrad, in dessen Sprengel des Grafen Besitzungen und das neuerrich-
tete Kloster lagen.
Nirgends gibt die Geschichte jener Zeit darüber Auskunft, von
wannen Graf Kuno stammte (I), wann er gestorben und wo er be-
graben liege. Von seinen Söhnen soll Ekbert, der älteste, Markgraf
zu Stade geworden seyn. Das Loos der übrigen ist völlig unbekannt,
und beinahe muß man glauben, daß sie unverehelicht verschieden, und
nie zum Besitze der übrigen Güler gekommen sind; die Tochter Jta
aber wurde die Erbin des väterlichen Vermögens, wenigstens des Thei-
les, der zu Oehningen lag. Denn wir wissen, daß Herzog. Konrad
von Zäringen dem Kloster Reichenau den vierten Theil der Villa
Oehningen vergabte, und daß er diesen Antheil durch Erbschaft er-
halten habe. Jta nämlich erzeugte mit ihrem Gemable einen Sohn,
den bekannten König Rudolf, und eine Tochter Agnes, welche der
Herzog von Zäringen zur Gemahlin nahm. Nach dessen Tode erhielt
sein Sohn Konrad die Güter zu Oehningen, neben denen aber
noch eine weitere (von Graf Kuno's Erben herrührende) Besitzung
vorhanden gewesen seyn muß, indem Kaiser Barbarossa im Jahr ein-
hundert sechs und sechzig seinen Hof zu Oehningen mit allen Rechten
und Znbehörnngen dem Kloster daselbst vermacht hat. Und später
schenkte auch Kaiser Heinrich der Sechste dem Bischof Diethelm von
Konstanz zu einem Eigenthum der Kirche daselbst seinen Maierhof
Oehningen, über welchen Ort er zugleich Schirmvogt seyn solle.
Es fragt sich nun, wie kam die Besitzung an die Hohenstaufen?
In der erwähnten Urkunde, worin die Gränzen des Bisthnmes be-
stimmt werden, heißt es unter Anderem, daß auch die Probstei Oeh-
ningen zur Dotation des Kapitels gehöre, welche Friedrich erbsweise
erhalten, und sammt der Advokatie darüber der Kirche zu Konstanz
gegeben habe. Ferner erklärt der Kaiser in der Urkunde, wodurch er
die Vergabung des Grafen Kuno erweitert und vermehrt, „die Kirche

(2) Der Herausgeber behält sich vor, über die Abstammung der Grafen von Oeh-
ningen und von Rheinfelden, und deren Verwandtschaft mit dem
welfischen, h o h e n st a n f i s ch e n und zäringischen Hause in einem
besonder». Aufsätze abzuhandeln.
 
Annotationen