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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Sankt Wilhelm im Breisgau
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0154
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139

als Lehen besaßen. Rudolf von Thengen, Domprobst zu Straßburg,
mit seinen Brüdern Niklaus und Konrad, Übergaben einen Theil
davon, mit Einwilligung des 'Lehensherrn, im Jahre zwölfhundert
sechs und dreißig ohngefähr, den Klosterjnngfrauen zu Günthers-
thal (?). Diese bildeten in derjenigen Gegend, welche jetzt Sankt
Wilhelm heißt, ein Klösterlein. Die Unfruchtbarkeit und Wiwheit
des Platzes jedoch, wie die fast unmögliche Zufuhr der Lebensrnittel,
bewogen den damaligen Zisterzienser Abt, die Klostersrauen wieder nach
Günthersthal zurückzurufen.
Indessen kam der Platz mit den umliegenden Wildnissen an die
Herren Schnewlin und Ritter von Munzingen, welche ihn nebst
dem Distrikte zwischen der Bruggach und dem Huwlbach, im Jahre
zwölfhundert zwei und fünfzig den Wilhelmiter Brüdernübergaben (H.
Aber auch diese konnten es daselbst nicht über zwölf Jahre aushalten,
und zogen hierauf nach Freiburg. - Bald nach ihrem Abzug-e indessen
fiel es dem Johann von Urberg mit seinem Bruder Burkhard
ein,'die verlassene Wildniß wieder zu besetzen (Z), und auf diese Weise
entstunden zwei sogenannte Oberrieder Klöster, das eine „in der
Stadt", das andere „im Wald." Beide wußten sich späterhin ansehnlich
zu erweitern, und durch Aufnahme bemittelter Jünglinge ihre Oekonomie
zu verbessern, was auch besonders noch durch fromme Schenkungen
des benachbarten Adels geschah.

(2) Das heißt, sie refignirten das Lehenstück zu Oberried an ihren Lehensherrn,
welcher dasselbe hierauf, unter Vermittlung des Domprobsts von Dhcngen,
den Güntersthalcr Nonnen überließ. Die U r k. ist gegeben apnct 8. Kalium,
anno lULLXXVIl. Incl. X, und bei Gerb ert (til, 14t) abgcdruckt.
Die Beschreibung vom Ursprünge des Klosters, welche im Jahr 1300
von dem Konventualen Konrad Sturn ausgezeichnet worden, -und unter
der Aufschrift: »Oompenelinm tnnäationis monaMerii in XiAra 8)4vaa
im Copcvbuch 8, S. 69 bis 71, enthalten ist, erzählt im damaligen Geiste,
daß die Bauern von O b e r r i e d in der benachbarten Thalwildniß immer
hätten Lichter gesehen und Glockentöne gehört; dieses Wunder habe den Probst
Rudolf veranlaßt, die Güuthers.haler Nonnen, deren Hausfreund er gewesen,
zur Niederlassung daselbst, und seine Brüder zur Vergabung des Ortes an
dieselben zu bereden.
(3) S t i f t u n g s b r i e f vom 21. Mai 1252, ebenfalls bei Gerbert III, 157:
(4) »Immun, gni tribus unnis vaeabat, apuä ma»i8trnm orelinm per prsees
obtinuerunt, et eremnm mmaratnliter inventam, tamgnam omni re et so-
latio cleplumati, 8anetam vitam appetenäo intrav ernnt.« So Konrad
Sturn, welchen auch Gerbert-sll, 81) anführt. -
 
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