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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Eine altbadische Fürstengestalt: nach Bild und Schrift
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0063
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halbe Herrschaft Lahr (pfandschaftsweise), die Aemter Altensteig
und Li eben zell und die halbe Grafschaft Sponheim.
Diese Lande ergänzte und erweiterte unser Markgraf sehr
ansehnlich; denn er erkaufte nicht allein die Pfand-Hälfte von
Lahr und Verschiedenes an Dörfern und Schlössern, Zinsen und
Zehenten, sondern erwarb auch — hier durch einen Erbvertrag
mit dem letzten Sprößlinge des hachbergischen Hauses die Land-
grafschaft Sauseuberg mit den Herrschaften Röteln und Baden-
weiler, wie dort durch seine Verdienste um das Haus Oesterreich
mehrere Herrschaften im Lande zu Luxenburg.
Denn das damals vielfach bedrängte Erzhaus besaß an dem
Markgrafen Christoph einen seiner getreuesten und thätigsten
Verwandten. Schon Friderich dem Dritten zog er mit an-
sehnlicher Mannschaft bereitwillig zu, als 1475 der Reichskrieg
gegen Karl den Kühnen erklärt worden; seinem Sohne Max
und seinem Enkel Philipp aber leistete er in ihren französisch-
burgundischen Händeln die besten Dienste, namentlich 1479 durch
die Eroberung der Zitadelle von Luxenburg und 1482 durch
die Einnahme der Stadt Deinse.
Da sich Christoph bei diesen Kuiegszügen als einen Mann
gezeigt, dessen seltene Begabung an Umsicht, Klugheit und Thatkrast
das vollste Vertrauen verdiene, so ernannte ihn Maximilian
1488, nach einer schönen Entschädigung für die aufgewendeten
Kosten, zum Kapitäne von Luxenburg und zum Gouverneur
des ganzen Herzogthums mit voller Gewalt in allen Militär-
und Civilsachen.
Für seine treffliche Verwaltung dieses Landes belohnte er
1492 den Markgrafen durch die Belehnung mit den Herrschaften
Rodemachern, Reichenberg, Herspringen, Bolchen und Ufel-
dingen, Roussy, Florenges und Ruland, während Erzherzog
Philipp denselben 1491 mit dem Ordenszeichen des goldenen
Vließes beehrte und 1496 zum Statthalter von Verdun ein-
setzte mit einer Jahrespension von 1200 Pfunden.
Die gleiche Theilnahme an den Interessen Maximilians
und seines Hauses, wie gegen das feindselige Frankreich und die
unruhigen Niederländer, bewies der Markgraf, nachdem er schon
Badenia, 1828. 4
 
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