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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Rothenfels: eine historisch-topographisch-statistische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0572
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R o t h e n f e l s.
Eine historlsch-topographisch-statijkischc Skizze.

Eines der größten und herrlichsten Thäler im schönen Lande
von Baden ist das Murg thal, welches tief im unteren Schwarz-
walde beginnt und sich hinter der Festung Rastatt in die Ebene
des Rheinthales verliert. Denn die Murg entspringt an der
östlichen Abdachung des Kniebis, jenes aus den Kriegsjahren
1796 und 1797 so denkwürdigen Gebirgspasses, bei dem wir-
tenbergischen Städtlein Freudenstatt, in einer Höhe von 287iL
über der Meeresfläche, fließt in streng nördlicher Richtung bis
Gernsbach, sodann mehr und mehr gegen Westen und ergießt
sich, nach einem Laufe von acht deutschen Meilen, unterhalb
Rastatt in den Rheinstrom.
Der Hintere Theil des Thales ist vorherrschend enge, tief
und wild, der vordere aber breit, heiter und durch eine
Menge von Ortschaften, Weilern und Höfen höchst freundlich be-
lebt. Daher entfaltet das Murgthal in seinem wechselnden
Charakter alle großen und kleinen Schönheiten, allen idyllischen
und romantischen Zauber einer rheinischen Berglandschaft. Wer
aus dem Schweizerlande an unsere Murg kommt, wähnt es
hier wieder aufgethan. Mit Recht wird dieser Erdenwinkel daher
zu den schönsten Gegenden von Deutschland gezählt.
Am Eingänge des bewunderten Thales ruht, wie in einem
Schoße des Segens, der alte Pfarrort Rothe nfels, vom rech-
ten Ufer der Murg quer über die Thalebene bis an's Gebirge
freundlich ausgedehnt, umgeben von herrlichen Wiesen und Korn-
 
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