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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Eine Fahrt an den Bodensee, 1856
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0158
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Der Sohn dieser Ehe, Herr Nudolf von Schönau, Ritter,
erschien sofort als „der Hürus vom Steine" und wurde der
Stammvater des gegenwärtig bei uns blühenden Adels seines
Namens. Er war ein umsichtiger und thätiger Mann, welcher
seinen Vortheil überall zu finden verstand. So erwarb er vom
Hause Oesterreich pfandweise die Grafschaft Hau en st ein und
die Herrschaft W errach, so vom Hause Hachberg das Lehen des
Dorfes Niederdosfenbach, wie von anderer Seite noch An-
deres, und durch feine drei Ehen mit Agnes von Landenberg,
Ursula von Namstein und Anna von Klingenberg mag ihm
auch Etwas geworden sein H. Das fteinische Erbe bestand aber
in dem säckingischen Großmaierthume dies- und jenseits des
Rheines, in den Burgen zum alten und neuen Steine mit
ihren Zubehörtcn und in der Veste Schwerstätten mit der
anhangenden kleinen Herrschaft.
Demnach vereinigte Rudolf vou Schöuau theils als Eigen-
thum, theils als Lehen oder Pfandschaft ein ganz ansehnliches
Gebiet am schwarzwäldischen Oberrheine, wodurch er in dasigen
Landen eine einflußreiche Stellung gewann, welche mit seiner
Geltung am österreichischen Hofe höchst Vortheilhaft zusammen-
hing. Ritter Nudolf war Harnischmeifter des Herzogs und
begleitete denselben in den Krieg gegen die Eidgenossen mit noch
drei Gliedern seines Geschlechtes. Alle vier — Vater, Sohn und
Vettern, fanden bei ihrem Fürsten und Herrn auf dem Schlacht-
felde von Sempach den Tod der Tupfern
Lange Zeit hausten die Nachkommen Rudolfs unbeirret auf
dem freundlichen Schlosse zu Schwerstätten und das Geschlecht
mehrte sich waidlich. Da führte um 1570 die Won Oesterreich
versuchte Ablösung der Pfandschaft Werrach einen schweren Rechts-
streit über die schwerstättischen Eigentumsrechte der Familie herbei,
während dessen ihr Fortpflanzer, Herr Eitel eck von Schönau,

5) Zeitschrift für Gesch. d. Oberrh. VI, 37t.
6) I. v. Müller, Schweiz. Gesch. Ich habe ein altes Manuskript
vor mir, worin die vier Gefallenen von Schönau neben einander knieend und
betend, in ihren Rüstungen, mit dem Familtenwappen abgebildet sind.
 
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