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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Historisch-Topographisch-Statistisches über das Amt Brettheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0299
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Historisch-Topogrnphisch-Statistisches über das
Amt Brettheim.

Ich schreibe Brettheim, denn so heißt der Namen ur-
kundlich, und „Bretten" ist nur eine mundartliche Verkürzung,
wie Pforzen und Gondelsen. INstlUioim, kretlmlleim, Lrste-
Iieim und Knettelieim sagen die Urkunden ') aus dem Zeitalter
Karls des Großen und seines Geschlechtes (771 bis 900), und
lesen wir nun, daß auch im Wirtenbergischen an der „Brettach"
ein Brettheim vorkommt, so dürfte uns die Herleitung dieses
Ortsnamens nicht schwer werden.
In der Gegend von Brettheim, als einem Theile des rö-
mischen Vorlandes am Oberrheinc, wohnten (abgesehen von einer-
keltischen Urbevölkerung) gallische Ansiedler, mit welchen sich
später die deutschen Einwanderer in den Besitz des Grundes und
Bodens theilten. Es lebten also auch hier, wie in unserem ganzen
Lande, Gallier und Germanen neben einander, von denen
letztere, als die späteren Ankömmlinge, die gallischen Ortsbenen-
nungen theils einfach annahmen, theils mit einer Uebersetzung
in ihre Sprache verbanden. Nun bezeichnete Lre-tain im Gal-
lischen einen Bergbach, welchem Namen die deutsche Bevölke-
rung das gewöhnliche Ach (Wasser, Bach) anhieng, wodurch
Bretenach, Brettach oder Brettach entstand.

1) In dem reichhaltigen, für die älteste Pfälzcrgeschichte besonders wichtigen
Lor scher Coder, welchen die Ik^oäoi o-I'algtina 1768 heraus¬
gegeben, II, 425.
 
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