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DOI article:Bader, Joseph: Historisch-Topographisch-Statistisches über das Amt Brettheim
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0300
284
Aber bei Bretten stießt ja keine Brettach, höre ich ein-
werfen. Allerdings heißt das Wasser, welches dort von Maul-
bronn herab kommt, jetzt die Salzach oder Salzbach, und das
andere von Knittlingen her, die Weißach, während diese ver-
einigten Bäche von der Stadt an abwärts die Salb ach genannt
werden. Das sind jedoch lauter spätere Benennungen, und ur-
sprünglich nannten die gallischen Ansiedler die verschiedenen bei
Brettheim zusammenstießenden Bäche ganz naturgemäß Lie-tain
oder Bergwasser.
Indessen will ich diese Ableitung nicht als unumstößlich be-
haupten, dazu fehlt mir die Zähigkeit eines eingefleischten Cel-
listen. Es soll mir genug sein, auf dieselbe hingewiescn zu haben,
da ich eine andere, eine aus dem Altdeutschen nicht zu finden
gewußt. Uebrigens würde es mich freuen, wenn meine Schrei-
bung Brettheim allmählig Eingang fände, da sie nicht allein
die urkundliche ist, sondern auch einen respektableren Namen dar-
bietet, als das übliche „Bretten" "H.
Der Ort oder die villn Lretteümm gehörte aber zum Kraich-
gau„ dessen südwestlichen Winkel er mit seiner Gemarkung ge-
bildet Dieses Markthum umfaßte, wie's bei allen alten
Niederlassungen der Fall war, ein ziemlich großes Gebiet; denn
es erstreckte sich, zwischen den Gemarkungen von Knittlingen
und Oclbronn einer- und Dietelsheim und Rinklingen anderer-
seits, vom Hamberge bei Bauerbach bis hinüber an den Reu-
tenhard (Rittnert) bei Nußbäumen. Innerhalb der Brettheimcr
Mark lagen also auch die Höfe Geldolfshausen, Salz-
hofen, Weißhofen und Spranthal.
Dieser stattliche Gemeindebezirk bildete mit den Gemarkungen
von Rinklingen und Dietelsheim den Salzgau, eine Unter-
abtheilung des großen Kraichgaues, welche ihren Namen unzwei-
felhaft von dem Salzbache erhielt. Salzach aber deutet auf
2) Die nächsten Nachbarn von Brcttheim, die Gondelsheimer, HcidelShci-
mer und Pforzheimer z. B. würden sich gewiß scheuen, Gondelscn, Hei-
delfen und Pforzen zu schreiben.
3) OescripN ps"' 6ruieli§oriu6, V c t-r ?ul. IV, 104.
Aber bei Bretten stießt ja keine Brettach, höre ich ein-
werfen. Allerdings heißt das Wasser, welches dort von Maul-
bronn herab kommt, jetzt die Salzach oder Salzbach, und das
andere von Knittlingen her, die Weißach, während diese ver-
einigten Bäche von der Stadt an abwärts die Salb ach genannt
werden. Das sind jedoch lauter spätere Benennungen, und ur-
sprünglich nannten die gallischen Ansiedler die verschiedenen bei
Brettheim zusammenstießenden Bäche ganz naturgemäß Lie-tain
oder Bergwasser.
Indessen will ich diese Ableitung nicht als unumstößlich be-
haupten, dazu fehlt mir die Zähigkeit eines eingefleischten Cel-
listen. Es soll mir genug sein, auf dieselbe hingewiescn zu haben,
da ich eine andere, eine aus dem Altdeutschen nicht zu finden
gewußt. Uebrigens würde es mich freuen, wenn meine Schrei-
bung Brettheim allmählig Eingang fände, da sie nicht allein
die urkundliche ist, sondern auch einen respektableren Namen dar-
bietet, als das übliche „Bretten" "H.
Der Ort oder die villn Lretteümm gehörte aber zum Kraich-
gau„ dessen südwestlichen Winkel er mit seiner Gemarkung ge-
bildet Dieses Markthum umfaßte, wie's bei allen alten
Niederlassungen der Fall war, ein ziemlich großes Gebiet; denn
es erstreckte sich, zwischen den Gemarkungen von Knittlingen
und Oclbronn einer- und Dietelsheim und Rinklingen anderer-
seits, vom Hamberge bei Bauerbach bis hinüber an den Reu-
tenhard (Rittnert) bei Nußbäumen. Innerhalb der Brettheimcr
Mark lagen also auch die Höfe Geldolfshausen, Salz-
hofen, Weißhofen und Spranthal.
Dieser stattliche Gemeindebezirk bildete mit den Gemarkungen
von Rinklingen und Dietelsheim den Salzgau, eine Unter-
abtheilung des großen Kraichgaues, welche ihren Namen unzwei-
felhaft von dem Salzbache erhielt. Salzach aber deutet auf
2) Die nächsten Nachbarn von Brcttheim, die Gondelsheimer, HcidelShci-
mer und Pforzheimer z. B. würden sich gewiß scheuen, Gondelscn, Hei-
delfen und Pforzen zu schreiben.
3) OescripN ps"' 6ruieli§oriu6, V c t-r ?ul. IV, 104.