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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Das badische Unterland: eine Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0332
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316 —

cr im spätem Mittelalter zunächst nur das Kißlauer Amt um-
faßte §). Der übrige Theil der unterländischen Rh ein ebene
aber, die Landschaft zu beiden Seiten des Neckars, von der Berg-
straße bis an den Rhein hinaus, heißt surr exosllenoe die Pfalz
und unterscheidet sich von dem südlicheren durch ein viel weniger
waldiges und meistens trockenes Gelände, welches sich also zum
Kraichgaue verhält, wie der Breisgau zur Ortenau.
Was nuu deu gebirgigen Theil des badischen Unterlan-
des betrifft, so nimmt derselbe mehr als drei Viertel davon ein,
und unterscheidet sich in drei sehr verschiedenen Richtungen. Die
eine ist das Hügelgelände des unteren Schwarzwaldes, Re
andere der südwestliche Abfall des Odenwälder Gebirges und
die dritte die Hochebene des Baulandes mit seinen angrän-
zenden Thalgegenden.
Der Schwarzwald reicht mit seinem nördlichen Haupt-
arme bis hinab an den unteren Neckar; in der Murg- und Alb-
gegend aber verlieren sich seine Bergrücken von 3000 und
2400' Höhe fast plötzlich in ein Hügelland, dessen Wasser-
scheide sich vom Dobel aus in ziemlich gerader Linie theils durch
badisches, theils durch wirtenbergisches Staatsgebiet, bis nach Bab-
statt zieht, wo sie dem Neckarthale folgt. Diese Wasserscheide
mißt bei Pforzheim 1160 bis 1278' (der Wallberg), bei Bau-
schlot 1087 bis 1168 (der Eichelberg), bei Mühlbach 1099, bei
Kirchhard 900 und bei Wimpfen 860' über der Meeresfläche.
Es fallen von ihr die Enz und Elsenz in das Neckar-, und
die Alb, Pfinz, Salzach, Kriegbach, Kraich und Leim-
bach (oder Schwarzach) in das Rhcinthal.
Während sich aber das Gebirge ostwärts in verschiedener
Höhe und Gestaltung verliert, endigt es westwärts mit einem

4) Kolb (Ler. von Baden I, 175) bezeichnet seinen „Bruhrein" als den
östlichen im Rheinthale gelegenen Theil des Kraichgaues, was nur theil-
weise richtig ist. Denn der Bruchrain ligt nicht allein in der Ebene, sondern
erstreckt sich auch über die Vorhügel des Kraichgauer Gebirges, ohne aber im
Süden oder Norden die kraichgauische Granze zu erreichen. Und nicht Bruchsal,
sondern Ktßlau war politisch der Hauptort desselben, weswegen der dortige
Amtmann gemeinhin „der Baut am Bruhrain" hieß.
 
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