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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Das badische Unterland: eine Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0334
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318

Wahrscheinlich war cs ein mächtiges Grasen- oder Dynasten-
geschlecht der dortigen Gegend mit dem Erbnamen Odo, von
welchem die Benennung ausgieng Wir müßen daher auf die
lange Zeit allgemein gegoltene Ableitung vom Gotte Odin ver-
zichten, was um so unbedenklicher geschehen mag, als dieselbe
schon grammatikalisch eine verfehlte war.
Bildet nun schon der „kleine Odenwald" zu dem zahmen
Gebirgslande hinter Wiesloch, Bruchsal und Durlach einen be-
deutenden Gegensatz, so zeigt die odenwäldische Abdachung
gegen den Neckar und die Bergstraße fast dieselben manigfaltigen
und gewaltigen. Höhen und Bergrücken, wie der Schwarzwald
hinter Ettlingen und Baden.
Von dem 182G über dem Mittelmeere erhabenen Stocke
des Mühlhang cs läuft der südliche Arm nach Kleingcmünd,
wo der Felsenberg noch 156G mißt, während der westliche
sich mehrfach tcheilt und den Heiligenbcrg bei Neuenheim, den
Niftler (1658H bei Dossenheim und den Oclberg bei Schrieß-
heim bildet. Der östliche Arm endigt mit dem Leiter- und
Juliwald (1624H zwischen Schönau und Heiligkreuzsteinach, und
der nördliche verzweigt sich in eine Menge verschiedener Höhen,
welche die Bergstraße und das Wefchnitzthal begränzen.
Eben so starke Bergrücken zeigen die Odenwälder Gebirgs-
züge zwischen der Steinach, Lax-, Gammels- und Jtterbach, wo
der Klafter Wald hinter Neckarhaufen 1577h der hohe Schlag
hinter Heddesbach 1732h das Bannholz bei Brombach 1613h
die Hoch warte und der Katzenbuckel bei Eberbach 1834
und 209H erreichen.
Der kleine wie der große Odenwald ist meistens mit L a u b-
waldung bedeckt, selbst auf den höchsten Punkten; nur sieht
dieselbe oft sehr gering und gelichtet aus, namentlich in den
Gegenden gegen Osten.

6) 06 ono (auch in Ostono-wilsre, entsprechend dem Lerono-vvilnre
bei Zeus, eost. Wißend. 191) ist ein altfränkischer Oenitivus plurnlis von
Osto, welcher sich mit der Zeit in Ostone, Ostone und Osten abgeschwächt.
Ostouoffnlt hieße also „der Wald der Odo ne".
 
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