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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Asbrand, Carl: Das Schloß Staufenburg in der Mortenau
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0386
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368 —

Neber Albrechts Rechte gab es SIreit. Reinbolt von
Staufenberg verdrängte ihn aus seinem Burgantheil, allem An-
schein nach gegen das Herkommen des Schlosses. Denn aus Al-
brechts Seite waren die meisten der echten Burggenossen, die
Widergrün, die Bock, die Kolb, auch Heinrich Brun, der Inhaber
des zweiten nicht vollberechtigten Burgtheils.
Albrecht war Dienstmann desBischofs von Straßbu r g
und des Bischoss Verbündete waren die Bürger von da.
Diese mächtigen Alliirten traten für den beschädigten Edel-
knecht ein. Albrecht wird eben als Vorwand gedient haben zum
Krieg aus andern Gründen. Für Reinbolt oder besser: gegen
Bischof und Stadt schlugen sich die Markgrafen von Baden, der
Graf von Wirte m berg und die Bürger von Offenburg.
Mit der Raschheit, welche alle Thaten der Straßburger kenn-
zeichnet, zogen Bischof und Stadt vor das Schloß Staufenberg.
Es wurde genommen und „gänzlich zerstört"^').
Wahrscheinlich haben sich erst nach diesem Schlage, so viele
der Burggcnossen auf Albrechts Seite gewendet, um wieder gut
Wetter zu erhalten. Ihre Nebensitze waren auch unter der Faust
des mächtigen Feindes gefallen. Stollen berg erscheint gar
nicht mehr seit dieser Zeit; ein halbes Jahrtausend also ligt sein
Trümmcrhaufe schon waldüberwnchert. Und Kolbenftein ist
fürder nur „der Burgstall in Bottenau", bis es verschwindet.
Es schug den Staufenbergern zum Glücke aus, daß die
österreichischen Herzoge gerade jetzt neue Anstrengungen gegen
Kaiser Ludwig machten, der dazumal in Italien sich herum-
stritt. Herzog Otto war in Person am Rhein, hielt zu Herx-
heim mit dem händelfrohen König Johann von Böhmen eine
Besprechung und strebte eifrig, den Bischof von Straßburg, seinen
Bundesgenossen, mit dem Markgrafen zu versöhnen. Dies gelang
ihm auf einem Tage zu Lichten au; er gab zum Wiederaufbau
von Staufenberg das nöthige Geld her. Da ruhte der Krieg und
auch die Markgrafen von Baden und der Graf von Wirtemberg
ließen sich zum Hilfsversprechen wider den Baiern herbei.

d ) I b. g u. — ,,

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