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Handbüchse. Seit 1489 heißt es statt letzterer „eine gute Haken-
büchse", dazu einen halben Sester Pulver (es wurde also ge-
messen) und einen Viertelzentner Blei.
Zu Aufrechterhaltung dieses Burgfriedens sollen alle
Genossen zusammenstehen und demjenigen unter ihnen, welcher
sich bei Streitigkeiten nicht zu gütlichem oder rechtlichem Austrag
herbeiläßt, „mit Gewalt das Schloß wehren". Befindet er
sich darin, soll er also mit gewaffneter Hand ausgetrieben, und
weilt er draußen, ihm der Eintritt versagt werden.
Als die Welt von allen Seiten mit schweren Schlägen auf
die Ritter loshieb, da schloffen sie sich enger an einander, wie
es eben ihr widerborstiges Naturell zuließ. Wir haben keinen
Lltern Burgfrieden, als den von 1456. Augenscheinlich lebte
alles Herkommen nur in mündlicher Ueberlieferung, sonst wäre
es nicht immer in Kundschaftsweise beschworen worden. Man
schreibt eben auf, um entschwindende Institute noch festzu-
halten, das zeigen alle Waldordnungen und Weistümer, das
auch unser Burgfrieden. Er ist ein Spiegel, der ein Stück so-
cialer Vergangenheit in engen Rahmen faßt; Zukunft spiegelt
sich keine mehr in ihm.
Die Pfaue haben alle Staufenberger elektrisirt. Die Rüh-
rigkeit der Gemeiner lebt in kecker Ritterthat noch einmal dicht
vor dem Thorschlusfe auf.
Zuerst haben wir von dem Gewitter zu berichten, welches
Friderich Bock von Staufenberg auf die Schauenburg
hereinzog, und wie diese feste Ritterkaserne muthig feststand im
Donner der Geschütze. Der Staufenberger hatte eine Forderung
an die weiland Gräfin Großmutter von Wirtemberg. Die
arme Dame hatte der Schulden so viele hinterlassen, und der
Graf, ihr Stiefenkel, fand keinen Geschmack an deren Zahlung.
Da that Friderich Bock sich mit Berchtold von Schauen-
burg zusammen und erhob mit diesem drüben im Amt Nagold
den Belauf seiner Forderung sammt Mühcwaltungsspesen bei
des Wirtembergers Unterthanen.
Ihre Beute führten sie nach Schauenburg. So thaten
sie öfter, denn die Sache gefiel ihnen. Dem Grafen aber mißfiel
Handbüchse. Seit 1489 heißt es statt letzterer „eine gute Haken-
büchse", dazu einen halben Sester Pulver (es wurde also ge-
messen) und einen Viertelzentner Blei.
Zu Aufrechterhaltung dieses Burgfriedens sollen alle
Genossen zusammenstehen und demjenigen unter ihnen, welcher
sich bei Streitigkeiten nicht zu gütlichem oder rechtlichem Austrag
herbeiläßt, „mit Gewalt das Schloß wehren". Befindet er
sich darin, soll er also mit gewaffneter Hand ausgetrieben, und
weilt er draußen, ihm der Eintritt versagt werden.
Als die Welt von allen Seiten mit schweren Schlägen auf
die Ritter loshieb, da schloffen sie sich enger an einander, wie
es eben ihr widerborstiges Naturell zuließ. Wir haben keinen
Lltern Burgfrieden, als den von 1456. Augenscheinlich lebte
alles Herkommen nur in mündlicher Ueberlieferung, sonst wäre
es nicht immer in Kundschaftsweise beschworen worden. Man
schreibt eben auf, um entschwindende Institute noch festzu-
halten, das zeigen alle Waldordnungen und Weistümer, das
auch unser Burgfrieden. Er ist ein Spiegel, der ein Stück so-
cialer Vergangenheit in engen Rahmen faßt; Zukunft spiegelt
sich keine mehr in ihm.
Die Pfaue haben alle Staufenberger elektrisirt. Die Rüh-
rigkeit der Gemeiner lebt in kecker Ritterthat noch einmal dicht
vor dem Thorschlusfe auf.
Zuerst haben wir von dem Gewitter zu berichten, welches
Friderich Bock von Staufenberg auf die Schauenburg
hereinzog, und wie diese feste Ritterkaserne muthig feststand im
Donner der Geschütze. Der Staufenberger hatte eine Forderung
an die weiland Gräfin Großmutter von Wirtemberg. Die
arme Dame hatte der Schulden so viele hinterlassen, und der
Graf, ihr Stiefenkel, fand keinen Geschmack an deren Zahlung.
Da that Friderich Bock sich mit Berchtold von Schauen-
burg zusammen und erhob mit diesem drüben im Amt Nagold
den Belauf seiner Forderung sammt Mühcwaltungsspesen bei
des Wirtembergers Unterthanen.
Ihre Beute führten sie nach Schauenburg. So thaten
sie öfter, denn die Sache gefiel ihnen. Dem Grafen aber mißfiel