Derlei Gemälde sollten wir mehrere besitzen; denn in
Deutschland hat man's überall nöthig, das Nationalgefühl zu
wecken und möglichst intensiv zu machen. Hiezu aber bedarf es
auch der Aufstachelung des patriotischen Zornes und Grim-
mes durch literarische uud artistische Darstellungen der Verluste
und Demüthigungen, welche wir durch unsere wälschen Nachbarn
von jeher erlitten, damit die Nation sich endlich nochmals er-
hebe, und die französische Gefahr auf immer entferne.
Als ich vor zwanzig Jahren die Verwüstung der Nhein-
pfalz in einem lebhaften Bilde geschildert, wurde bei Veröffent-
lichung desselben am Schluffe noch Einiges beigefügt, was tief
aus der verletzten Seele des Verfassers floß.
„In welche Betrachtungen verliert sich hier der patriotische
Geist! Es eröffnet sich ein weites Feld der Hoffnung und der
Furcht. Aber dürste man seine Befürchtungen laut werden
lassen, dürfte mcnlls offen anssprechen, was uns abermals droht?
Oder wäre es zu sagen erlaubt, welche Kräfte sich regen? .Wie
tief die geistige Gährung dringe, deren Ergebniß ein erneutes,
starkes Nationalgefühl zu werden verspreche? Ein National-
gefühl, welches feindliche Invasionen, wie die französische in der
Pfalz, welches die Schmach und Erniedrigung, wie wir deren so
oft erlitten, für fernerhin unmöglich machte?"
„Dürfte man unverholen dem Zuge des Herzens folgen und
die tröstenden Bilder einer großen Hoffnung für die Zukunft
Deutschlands, dieser Heimath des getreuesten Bürgersinnes, der
Feder anvertrauen? Wie oft muß der redliche Vaterlandsfreund
irre werden und schmerzlich verstummen."
Diese Worte waren der Ersatz für eine von der Censur
gestrichene Schlußbemerkung, welche mit den Versen aus Platens
Kassandra geendigt:
Adler Deutschlands, doppelter, kreise wachsam,
Schärfe die Klauen dir!
Muß man heutzutage nicht mitleidig lächeln über jene Zeit
politischer Aengstlichkeit? Auf eine solche gestützt, dürfte
der Feind gegen Deutschland gerade Alles unternehmen. Und
Deutschland hat man's überall nöthig, das Nationalgefühl zu
wecken und möglichst intensiv zu machen. Hiezu aber bedarf es
auch der Aufstachelung des patriotischen Zornes und Grim-
mes durch literarische uud artistische Darstellungen der Verluste
und Demüthigungen, welche wir durch unsere wälschen Nachbarn
von jeher erlitten, damit die Nation sich endlich nochmals er-
hebe, und die französische Gefahr auf immer entferne.
Als ich vor zwanzig Jahren die Verwüstung der Nhein-
pfalz in einem lebhaften Bilde geschildert, wurde bei Veröffent-
lichung desselben am Schluffe noch Einiges beigefügt, was tief
aus der verletzten Seele des Verfassers floß.
„In welche Betrachtungen verliert sich hier der patriotische
Geist! Es eröffnet sich ein weites Feld der Hoffnung und der
Furcht. Aber dürste man seine Befürchtungen laut werden
lassen, dürfte mcnlls offen anssprechen, was uns abermals droht?
Oder wäre es zu sagen erlaubt, welche Kräfte sich regen? .Wie
tief die geistige Gährung dringe, deren Ergebniß ein erneutes,
starkes Nationalgefühl zu werden verspreche? Ein National-
gefühl, welches feindliche Invasionen, wie die französische in der
Pfalz, welches die Schmach und Erniedrigung, wie wir deren so
oft erlitten, für fernerhin unmöglich machte?"
„Dürfte man unverholen dem Zuge des Herzens folgen und
die tröstenden Bilder einer großen Hoffnung für die Zukunft
Deutschlands, dieser Heimath des getreuesten Bürgersinnes, der
Feder anvertrauen? Wie oft muß der redliche Vaterlandsfreund
irre werden und schmerzlich verstummen."
Diese Worte waren der Ersatz für eine von der Censur
gestrichene Schlußbemerkung, welche mit den Versen aus Platens
Kassandra geendigt:
Adler Deutschlands, doppelter, kreise wachsam,
Schärfe die Klauen dir!
Muß man heutzutage nicht mitleidig lächeln über jene Zeit
politischer Aengstlichkeit? Auf eine solche gestützt, dürfte
der Feind gegen Deutschland gerade Alles unternehmen. Und