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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Rothenfels: eine historisch-topographisch-statistische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0575
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— 557

mittlerer Theil eine geräumige, geschmackvoll erbaute Trinkhalle
bildet, während die beiden Seitenflügel neben einer kleinen Gal-
lerie, einem Zimmer für den Badearzt und einem Gemache für
den Bademeister? 14 wohleingerichtete und mit Douchapparaten
versehene Badkabinete enthalten.
Der Trinkhalle gegenüber liefert ein zierlicher Brunnen
sehr reines, frisches Trinkwasser; da und dort stehet eine Hütte,
und sowohl am nahen Bergabhange, als in der Ebene gegen die
Murg hin, ziehen sich Schattengänge und andere Anlagen
zur Bequemlichkeit der Kurgäste.
Ueberhaupt aber ligt die Elisabeth en quelle in einer
Gegend, welche einem großen Garten gleicht. Die Luft ist sehr
mild und durch den frischen Hauch von den herrlichen Waldbergen
her balsamisch erquickend. Man kann das Klima von Rothen-
fels mit jenem von Lichtenthal vergleichen; an verschiedenen Stellen
genießt man auch die herrlichsten Aussichten, und zu Aus-
flügen gibt es die einladendsten Gelegenheiten.
Im Rücken von Rothenfels ligt zunächst das gewerbliche
Gagg enau mit seiner Glasfabrik und dem freundlichen Amalien-
berge; dann folgen Ottenau, Hörden und endlich Gerns-
bach mit dem Schlosse Neu-Eberstein, von wo verschiedene
schöne Wege nach Baden hinüberführen. Gegen das Rheinthal
zu aber führt die Straße linker Hand zunächst nach dem alten
Städtlein Kuppenheim, nach der einsamen Favorite und
sofort nach Rastatt; wie rechter Hand nach dem großen Flecken
Muggensturm, wo sich die nächste, von Rothenfels kaum eine
Wegstunde entfernte Eisenbahnstation befindet. Der schönste Aus-
flug jedoch dürfte derjenige über Eberfteinburg und das alte
Schloß nach Baden sein, welcher nicht mehr als eine geringe
Meile beträgt. Er führt über den dichtwaldigen Klingen-
berg in das kleine, zauberische Wiesenthal des Schlangen-
grundes, und durch den herrlichsten Buchenwald auf die stolze
Höhe, welche die Trümmer des alten Ebersteines zieren.
Hat man hier das Entzücken einer der herrlichsten Fern-
sichten des ganzen Landes genossen, so leitet uns jenseits des
Dorfes Ebersteinburg eine treffliche Fahrstraße am rechten Ab-
 
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