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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Rothenfels: eine historisch-topographisch-statistische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0576
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hange des Badhardes, durch die schönsten Waldesstellen, nach
dem alten Schlosse von Baden, dessen Ruhm durch die alte und
neue Welt verbreitet ist
Das stattliche Dors Rothensels selber, welches sich vom
Murgstusse bis an den Saum des Gebirges hinüber erstreckt und
gegen 1500 katholische Bewohner zählt, ist nicht allein sehr alt,
sondern spielte früher auch eine vorherrschende Rolle untkr den
Orten des Murgthalcs. Seinen Namen soll dasselbe nach der
Überlieferung von dem röthlichen Gesteine der benachbarten
Thalhalde bekommen habens, eine Benennung, welche zugleich
seinen rein deutschen Ursprung bezeugt.
Die alte Rothenfelser Pfarrei hatte einst das größte Kirch-
spiel auf weit hinund gegenwärtig noch umfaßt dasselbe die
Orte Dischofsweiler, Winkelund Gaggcnau. Der Kirchensatz
mit zwei Dritteln des Zehnten gehörte ehevor dem Damstiste zu
Speier, an welches derselbe folgendermaßen gediehen war.
In der ersten Hälfte des Ilten Jahrhunderts bestund an
der Stelle, welche der Flecken Rothenfels jetzt einnimmt, ein
großes Hofgut (euiin eum pineckio), wozu verschiedene Güter
und Leute auch in den benachbarten Orten oder Gemarkungen
gehörten. Dieses Prädium scheint ein Besitzthum des mächtigen
Hauses von Kalw gewesen zu sein, dessen nfgauischer Grafen-
sprengel sich über das Murg- und Osthal erstreckte. Nun konnte

3) Walchner, a. a. O., S. 14, und vr. i m e Uoliert, ste-
scriptioii ste Unins 6e U-otlrenlels 8ti rrssIiourZ, 1857. Dcr Badhard,
jetzt im VolkSmundc „der Battert", ist der Wald von Gbcrsteinburg bis nach
Baden und gegen Balg, am Fuße des H a rd bergcs, aus dessen Mitte sich die Fel-
sen und das alte Schloß erbeben.
4) Uotent'els, s)NAii8 n vicino rubeo Monte sie stictus, scl
fluvium iVlui'Anm situs etc. Spcicrer Visitations-Protokoll von
1683, Bd. II, S. 96.
5) Dasselbe umfaßte anfangs die Orte Forbach, Weiße nbach, Gerns-
bach mit Umgegend, Hörden, Selbach, Sulzbach, Ottenau, Gaggenau,
Michelbach, Winkel und Bischofsweiler, von denen 1243, propter
cUstsntigm loci et terminorum clitlusionem, Gernsbach mit den dahinter
ligenden Orten, wie 1361 Selbach, abgetrennt und zu eigenen Pfarreien er-
hoben wurden. Urkunden hierüber im Speier. Archiv.
 
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