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wird unser Wahlspruch sein: Brüder Deutschlands aus!
Besser mit Ehren zu sterben, als mit Schande zu leben."
Am 5ten, am 6ten September kamen nicht nur stets freu-
digere Nachrichten von der Zertrümmerung des französischen
Heeres, es kam auch Reiterei vom Erzherzog entsendet^), es
kam Befehl an den Feldmarschalllieutenant Petrasch in Mann-
heim „mit 9 Bataillonen aus den Garnisonen Mannheim und
Philippsburg, (und jener Reiterei) rheinauswärts und dann
gegen den obern Neckar zu ziehen, um Moreaus Verbindungen
zu beunruhigen" ^").
Am lOten September wandte sich „an die würdigen deut-
schen Bürger des Bruhrains und alle Ihresgleichen ihr Freund,
der Commandant von Seal", in einem glühenden Aufrufe,
worin es unter Anderem heißt:
„Bewaffnet euch, deutsche Biedermänner, gegen die Dro-
hungen euerer Todfeinde zu Bruchsal! Bewaffnet euch gegen
die Räuber eures Eigentums, gegen die Todtschläger eurer Prie-
ster auf eurem Boden, auf eurer Gemarkung! Eure Bewaff-
nung für Eigentum, für euer Leben, ist keine Rottirung, kein
Complot, keine Rebellion; sie ist Pflicht gegen euch selbst, gegen
Kaiser und Reich. Und könntet ihr alle eure Räuber in einer
Stunde zu Boden strecken, so wäre es Tugend, Heil für euch und
euer Vaterland, kein Verbrechen! Vereinigt euch unter euch
selbst und dann mit den Bewaffneten des Reichsoberhaupts und
euer Vaterland ist gerettet".
Auch in den Nachbarländchen war die Feder und die
Presse gegen die Franzosen thätig. Schon am 3ten September
berichtet das Oberamt Durlach von „umlaufenden Aufforde-
rungen zum Aufstand". Wie aber die Haltung der durch Waf-
fenstillstände neutralisirten Staaten beurtheilt wurde, davon
gibt eine „Aufforderung an alle Orte des heiligen römischen
Reichs" das sprechendste Beispiel.
29) Oberst Meerfeld (von Karacsay) mit 11 Schwadronen. Am 7ten
September war er in Heppenheim.
30) Grunds, d. Strategie, IN, S. 197.
wird unser Wahlspruch sein: Brüder Deutschlands aus!
Besser mit Ehren zu sterben, als mit Schande zu leben."
Am 5ten, am 6ten September kamen nicht nur stets freu-
digere Nachrichten von der Zertrümmerung des französischen
Heeres, es kam auch Reiterei vom Erzherzog entsendet^), es
kam Befehl an den Feldmarschalllieutenant Petrasch in Mann-
heim „mit 9 Bataillonen aus den Garnisonen Mannheim und
Philippsburg, (und jener Reiterei) rheinauswärts und dann
gegen den obern Neckar zu ziehen, um Moreaus Verbindungen
zu beunruhigen" ^").
Am lOten September wandte sich „an die würdigen deut-
schen Bürger des Bruhrains und alle Ihresgleichen ihr Freund,
der Commandant von Seal", in einem glühenden Aufrufe,
worin es unter Anderem heißt:
„Bewaffnet euch, deutsche Biedermänner, gegen die Dro-
hungen euerer Todfeinde zu Bruchsal! Bewaffnet euch gegen
die Räuber eures Eigentums, gegen die Todtschläger eurer Prie-
ster auf eurem Boden, auf eurer Gemarkung! Eure Bewaff-
nung für Eigentum, für euer Leben, ist keine Rottirung, kein
Complot, keine Rebellion; sie ist Pflicht gegen euch selbst, gegen
Kaiser und Reich. Und könntet ihr alle eure Räuber in einer
Stunde zu Boden strecken, so wäre es Tugend, Heil für euch und
euer Vaterland, kein Verbrechen! Vereinigt euch unter euch
selbst und dann mit den Bewaffneten des Reichsoberhaupts und
euer Vaterland ist gerettet".
Auch in den Nachbarländchen war die Feder und die
Presse gegen die Franzosen thätig. Schon am 3ten September
berichtet das Oberamt Durlach von „umlaufenden Aufforde-
rungen zum Aufstand". Wie aber die Haltung der durch Waf-
fenstillstände neutralisirten Staaten beurtheilt wurde, davon
gibt eine „Aufforderung an alle Orte des heiligen römischen
Reichs" das sprechendste Beispiel.
29) Oberst Meerfeld (von Karacsay) mit 11 Schwadronen. Am 7ten
September war er in Heppenheim.
30) Grunds, d. Strategie, IN, S. 197.