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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Herzog Ernst von Schwaben. Nach Sage und Geschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0075
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deren Vergabuugen von hohem Belrage, welche den Mönchen
gemacht wurden, indirect ihm zn gut kamen

Eine solche Klosterspeculation unternahm denn auch das auf-
strebende habsburgische Haus durch die Gründung von Muri.
Jn den Aufzeichnungen dieses Klosters wird uns gesagt, Graf
Radbod habe, um Mönche für seine neue Stiftung zu bekom-
men, sich au den Abt Embrico zu Einsiedeln gewendet uud
sei mit diesem auf der großen Volksversammlung zusam-
mengetrofsen, welche eben damals zu Glattbruck stattgefunden
habe. Das Factum dieser Versammlung an der Glatt zwischen
Zürich und Kloten steht dadurch fest

Letzterer Ort aber gehörte zur Grafschaft Kiburg und die
Ritter von Kloten waren kiburgische Dienstleute. Die Malstatt
lag also, ob auch auf Thurgauer Boden, doch an der fernstcn
Ecke desselben, d. h. sie war neben den Thurgauern auch für
nndere bestimmt. Sie lag im kiburgischen Gebiete, gewiß ist
also Wernher dort erschienen und schwerlich die Versammlung
ohne seine Einladung gerade dort gehalten woroen. Radbod
kam auch dorthin, woraus die Theilnahme an der Versamm-
lung der Argauer klar genug erhellt.

Schwerlich war der Graf nur um Murüs willen dort, und
es wird der Abt von Einsiedeln wohl auch nicht ausschließlich
dieser geistlichen Angelegenheit wegen herabbeschieden worden sein
in's Kiburger Gebiet. Der Abt war ein Herr von Abensberg
in Baiern und stand weithin in hohem Ansehen. Das Dom-
kapitel zu Chur ließ sich von ihm seinen Bischof setzen, nnd auch
der eben 1026 neugewählte Bischof ^von Konstanz wnrde der
Zahl der Einsiedler-Mönche entnommen.

„Der zu Glattbruck versammelte argauische und thur-
gauische Adel vereinigte sich zu dem Entschlusse, dem Herzoge

32) Es sotl nicht geläugnet werden, daß unzälige Klosterstiftnngen wirk-
lich aus religiosem Drange geschahen. Aber gar oft war nebenher die
Grünk>ung eine politische und Geldspeculalion.

33) Oum eväom kempore muximum plueikum Neret iuxtu pon-
tem Iluvii, cjui clieitur 6Iut, veuit ibi eomes kateboto ete. c^eta
ülur. bei üerrK. KeuesIoA. ljsbsb.
 
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