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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Grünsfeld im Zaubergau. Historisch-Topographisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0586
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Grünsfeld im Taubergau

Historisch-Topographisches ^).

Die östlichst gelegene Stadt unseres badischen Nnterlandes
ist Grünsfeld jenseits der Tauber, eine geringe Meile von
der baierisch - fränkischen Gränze. Dieselbe ruht nn Schoße des
fruchtbaren Thalgrundes, wo der Grünbach und Wittichbach
ihre Wasser vereinigen, um sich sofort nach einstündigem Laufe,
unterhalb Gerlachsheim, in den Tauberfluß zu ergießen.

Diese Gegend gehörte zum alten Taubergau, welcher
sich von Tauberzell bis nach Miltenberg am Mainflusse erstreckte
und gleich anderen Gauen in mehrere Centen oder kleinere
Gerichtsbezirke abgetheilt war. Diese Centgerichte crhielten sich
im Frankenlande bis in die neuere Zeit, während dieselben
in Alemanni en, wo der Centsprengel (eentsnu) deutsch „Hun-
derte" und der Centgraf (vtznlenarius) abgekürzt „Hunno" hieß,
schon sehr frühe erloschen.

Ueber den ältesten taubergauischen Grafen ligt ein dichtes
Dunkel. Der erste, welchen man kennt, Namens Adolf, war
der Seneschall und Küchenmeister bei Karl dem Großen und
starb 819 als Statthalter in Baiern. Später aber walteten im
Taubergaue die Grafen von Rineck, wie die Grasen von Wert-
heim nnd die von Hohenlohe.

Gleich mehreren Orten des Taubergaues, wird auch Grüns-
feld schon in Urkunden des 8ten Jahrhunderts genannt. Ein

1) Dieser Aufsatz grüudet sich auf eiueu Entwurf von der Hand des ver-
storbenen Domcapitulars vr. Kieser zu Freiburg.
 
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