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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Eine Fahrt und Wanderung durch´s Pfinzthal
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0128
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anzueignen, gelang es eben auch dem Grasen des Ufgaues,
welchem das Pfmzthal einverleibt war, das Grezinger Landgut
als ein ftiftweißenbnrgifcheS Lehen an fich zu reißen und in
eine Erbherrfchaft zu verwandeln.

Zu diesem Zwecke mag er um den Römerthnrm auf dem
bcnachbarten Berge eine Veste angebaut, neben decn Fronhof
eine Pfarrkirche gegründet und die ledigen Hubgüter mit Bauern
befctzt haben. Von seinen Nachkommen aber wurde ein Zweig
auf diefe Herrschaft abgetheilt, deffen Glieder fofort als Grafen
von Grezingen erschienen

Hier müßen wir einen Blick in die Gangefchichte nnscrer
Gegend znrückwerfen. Wahrscheinlich bildete die Gegend von
der Murg und Os zwischen dem Rheinstrom und der Wasfer-
fcheide dcs Gebirges bis nach Weingarten und Graben hinab ur-
fprünglich nur einen großen Gau, welcher seine Unterabthei-
lungen hatte, wie der benachbarte Kraichgan. Es war der
Ufgau mit dem Osgau bci. Baden, dem Albgau bei Ettlingen
und dem Pfinzgau bei Dnrlach. Dieser letztere aber umfaßte
daS ganze Wasfergebiet der Pfinz aus der Ticfe des Hardwaldes
bis hinauf gen Baufchlot und Dobel.

Der eigentliche Schoß defselben war unfer Pfinzthal,
durch welches von der alten Bergstraße bei Durlach der Landweg
nach Pforzheim führte. Dieser nralte Ort lag im großen Gau
der Enz, an dcsfen Gebiet fich ost-, süd- und nordwärts der
Wirmgau, Murrach-, Neckar- und Elfenzgau mit
ihren Unterabtheilnngen anschlosfcn. Das ganze Bereich aber vom
Murrhard bis zum Lußhard nnd Nhein bildete die Südgranze
von Nheinfranken gegcn Aümanien oder Schwaben.

Seit den mcrovingischen Zeiten waren diese wichtigen Gane
in der Hand des mächtigeu Gescklechtes von Kalw vereinigt
gewesen. Dasselbe hatte seinen Stammsitz im waldigen Wirm-
gau, im engen, wilden Thale der Nagold, wo jetzt das-Städtlein
der gewerbthätigen Kallver am Fuße des BurghügelS ruht.

2) Es erscheinen nrkundlick Itk>8 comc-s Werelo und 1187 comes
lieiuricus «1e 6re/.i!iAen.
 
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