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gelang, mit Waffenmacht seine Augsburger Leute heimzuholen.
Vom Tribut war wohl keine Rede. König Otto aber hielt
den einmal erfaßten Gedanken an die Kaiferkryne unwandel-
bar fest. An Jtalien mahnte ihn ja stillschweigend fchon fein
junges Weib und gewiß auch beredt genug ihre Lippe, denn
Adelheid war politischen Ehrgeizes voll.
Jn Jtalien hatte einst Liutolf dem Vater die Wege
bahnen wollen zum Krönungszug nach Rom und feit dem Schei-
tern dort war alles Unglück auf ihn eingebrochen. Erzbischof
Bruno benützte dies, um im Streben nach einem idealen Ziele
Dater und Sohn zu vereinigen. Er gedachte, dem letztern die
Gelegenheit zu verschaffen, sich wieder im Reiche zur Geltung
zu bringen und zugleich die Genosfen zu belohnen, welche fo
unerschütterlich treu an ihm gehangen. Für all diese Treue war
ihnen bisher nichts gcworden, als Geldverlust und bittere Ent-
tauschung. Viele lebten verbannt, alle bekümmert. Schwer mußte
das auf ihres frühern Führers Seele lasten
Da gab Bruno dem Könige einen Rath, wclcher dem
allem Hilfe schaffte, und derfelbe befolgte ihn auch. Es war ein
guter Griff praktifcher Politik, und doch wieder ein schöncr Zug
eines großen Herzens, als Otto dem Sohne das Anerbieten
machte, mit seinen Genossen Jtalien dem Reiche wieder zu er-
obern und den Weg nach Rom zu öffnen, wie er dereinst gewollt.
Die Regierung des Landes sollte der Kampfpreis sein.
So zog denn im Jahre 956 Liutolf mit den Seinen die
wohlbekannten Pfade voll Siegeshoffnung hinab in das blutge-
drängte schöne Südland. Berengar und sein Sohn stellten sich
zur Schlacht, wichen aber dem deutschen Schwerte, daß fast
ganz Jtalien in Liutolfs Hand fiel.
„Die Freude und der Stolz des Volkes" war der Königs-
sohn wieder, als solche Siegeskunde nach Deutschland kam. Wieder
sah man zu ihm auf, wie „zum Schirmherrn des Reiches"
52) k, iuäuIku 8, oum üäem vult ^orvuro smici8 , ^stria cessit
Itulismcsue siliit. VViäuIrill6u8.
53) Beides aus Ruotger.
gelang, mit Waffenmacht seine Augsburger Leute heimzuholen.
Vom Tribut war wohl keine Rede. König Otto aber hielt
den einmal erfaßten Gedanken an die Kaiferkryne unwandel-
bar fest. An Jtalien mahnte ihn ja stillschweigend fchon fein
junges Weib und gewiß auch beredt genug ihre Lippe, denn
Adelheid war politischen Ehrgeizes voll.
Jn Jtalien hatte einst Liutolf dem Vater die Wege
bahnen wollen zum Krönungszug nach Rom und feit dem Schei-
tern dort war alles Unglück auf ihn eingebrochen. Erzbischof
Bruno benützte dies, um im Streben nach einem idealen Ziele
Dater und Sohn zu vereinigen. Er gedachte, dem letztern die
Gelegenheit zu verschaffen, sich wieder im Reiche zur Geltung
zu bringen und zugleich die Genosfen zu belohnen, welche fo
unerschütterlich treu an ihm gehangen. Für all diese Treue war
ihnen bisher nichts gcworden, als Geldverlust und bittere Ent-
tauschung. Viele lebten verbannt, alle bekümmert. Schwer mußte
das auf ihres frühern Führers Seele lasten
Da gab Bruno dem Könige einen Rath, wclcher dem
allem Hilfe schaffte, und derfelbe befolgte ihn auch. Es war ein
guter Griff praktifcher Politik, und doch wieder ein schöncr Zug
eines großen Herzens, als Otto dem Sohne das Anerbieten
machte, mit seinen Genossen Jtalien dem Reiche wieder zu er-
obern und den Weg nach Rom zu öffnen, wie er dereinst gewollt.
Die Regierung des Landes sollte der Kampfpreis sein.
So zog denn im Jahre 956 Liutolf mit den Seinen die
wohlbekannten Pfade voll Siegeshoffnung hinab in das blutge-
drängte schöne Südland. Berengar und sein Sohn stellten sich
zur Schlacht, wichen aber dem deutschen Schwerte, daß fast
ganz Jtalien in Liutolfs Hand fiel.
„Die Freude und der Stolz des Volkes" war der Königs-
sohn wieder, als solche Siegeskunde nach Deutschland kam. Wieder
sah man zu ihm auf, wie „zum Schirmherrn des Reiches"
52) k, iuäuIku 8, oum üäem vult ^orvuro smici8 , ^stria cessit
Itulismcsue siliit. VViäuIrill6u8.
53) Beides aus Ruotger.