Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

DOI issue:
Eine Schwarzwald=Wanderung, 1858
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0250
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
236 -

Unter solchem Zwiegespräche zogen wir munter auf der frei-
gelegenen Straße mitten durch das breite herrliche Thal hin. Es
umgibt den Wanderer da ein weiter Kranz von Waldbergen,
an deren Sanme freundliche Dörfer und Höfe ruhen. Und schaut
er einmal zurück, so öffnet sich die Thalgegend auf's lieblichste
und lLßt sein Auge hinausschweifen in die bläuliche Ferne des
Rheincs und der Vogesen.

Zahlreiche Bergwasser beleben das Thal, welche sich zwischen
Zarten u;jd Ebnet mit der Treisam vereinigen. Die Benen-
nung dieses kleinen Flusses leitet ein Wortspiel davon ab, daß
drei Bäche zusammenfließen, um denselben zu bilden. Es
sollen der Jbach, der Wagensteiger und der Höllenbach
sein, welch' letzterer den andern beiden vorgeschlagen habe, sie
wollten ihre Besondernamen aufgeben und einen gemeinschaft-
lichen annehmen ^).

„Seig's e—so'k, hän si d'rus g'sait, un nsse vor Zarte

Hät me si täust. Jez haiße si „Dri z'sämme", Dr eisam uf hochditsch.

Abgesehen aber von diesem Scherze, herrscht gewöhnlich noch
immer die Meinung, daß der Namen Treisam erst bei Zarten
beginne, wäbrend doch von altersher das Wafser des Wagen-
fteiger Thales denselben führte bis hinauf zu seinem Ursprung am
westlichen Abhange des Hirschberges, bei der alten Schanze
des hohlen Graben.

Dort hatte man unter den Zäringern schon die Quelle des
Erlenbaches bei Bernhaupten als „Treisamspring" bezeich-
net^). Es vereinigen sich aber mit dem unansehlichen BLchlein

2) Nach einem artigen Gedichte in breisgauischer Mundart, bei Schnetz-
ter, bad. Sagenbuch I, 399.

3) Eine Urkunde vom Jahre 864, bei iVeuK-urt, eoä. ^lem. I, 345,
nennt schon Güter in Mivtiueüovu msrra eires üuvium Dreisimu, und
eine andere von 1112 im kotulus suupetrin. bei Leichtlin, die Zäring.
S.-65, sagt in der Beschreibung des sanktpeterischen Stiftungsgutes: luäe
imepie 8teiuiliueli, orKU iu^um montis Hir^Iiere et Droisimespriuo,
et iuäe sä °Wi86U6KA'g. Hiezu macht P. Baumeister (uuuul. 8. Uetri
I, 49) die Anmerkung: ,,0riAO lluvii Drei^smae, c^usm ipgemet viäi. Ist
 
Annotationen