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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Efringen. Eine breisgauische Dorfgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0391
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Kam der Herr Pastor aber herab in die Wohnstubc,
und saß er im Schlafrocke mit der langen Türkenpseife bei einer
Tasse Kast'ee oder einem Glase Landweins, erzälcnd und scher-
zend unter uns (auch seine und meine Schwester hatten sich auf
Besuch eingefunden), so gab es keinen naiveren, liebenswer-
thern Alten. Es athmete Alles an ihm harmlosen Humor,
Frieden und Wohlwollen.

Answärts alsdann, in Gottes sreier Natur, überließen
wir uns völlig dem Genusse derselben. Beinahe jeden günsti-
gen Morgen oder Nachmittag sand ein Ausslug in die Nach-
barschaft statt, nnd so wurde ich mit der Umgegend von
Efringen vertraut, wie mit der eigenen Hcimat.

Das characteristische Gepräge derselben beruht in dem ange-
nehmen Wechsel schwarzwäldischen Vorhügelgeländes mit
den Fluren rheinthalischer Ebene. Beide begegnen sich manch-
fach in zahmcn, reichen Formen, und wetteifern an Milde und
Fruchtbarkeit. Gegen Nordost hat die Landschast die düstern
Bergwände des Blauen und Minzenberges, und gegen Süd-
west die heiteren Niederungen des Rheines mit der schwei-
zerischen und elsäßischen Ferne.

Efringen selber ligt höchst günstig am südlichen Fuße des
„Hardberges" und am uuteren „Engebach", wo derselbe in die
Ebene tritt, um dem Rheine zuzueilen. Der Hardberg aber
bildet den südwestlichen Ausläufer des zahmen Hügellandes,
welches vom Blauen aus, zwischen der Kauder und der Hotle,
bis aRs Rheinufer vortritt. Diese Lage des Dorfes bietet dem
Natursreunde reichliche Gelegenheit zu angenehmen Ausflügen
und Spaziergängcn.

Efring en wareiueder ältern Besizungen von S. Blasien;
denn schon 1113 vermachten der Freiherr von Waldeck und der
Bischof von Basel jedcr ein Gut in Efringener Gemarkung an
das Gotteshaus i), welches diese Erwerbungen im Kleinen wohl
gelegentlich zu erweckern wußte, bis sich ihm 1288 die Gele-

1) Der S ch en k u n q s br i e s ist abqedrucktin der oberrheiu. Zeitschr. I >,

195. 038par, lib^ oritziu. Bl. 77.
 
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