DOI Heft:
Efringen. Eine breisgauische Dorfgeschichte
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390
So gimg es freilich nicht immer fort; denn 1780 war in
der Efringer Gemeinde-Rechnung zwischen Soll und Haben
kein großer Unterschied mehr 2t) und die im nächsten Jahrzehent
beginnenden Kriegsläufe brachten den Ort nnd seine Be-
wohner in ihrem Vermögensstande eben auch tief herab.
Was ist aher alles Kriegs- und andere Unglück gegen die
unerschöpfliche Triebkraft eines fruchtbaren Bodens und thä-
tigen Volkes! Wie viel schlimme, herbe und zerstörende Jahre
sind über Efringen hingegangen, und der Ort steht sczt schö-
ner und blühender da, als wohl jemals zuvor. Doch, beschreien
wir die glückliche Zeit nicht so vorlant — es möchte ihr bald
eine andere folgen!
Efringen hatte vor hundert Jahren eine Bevölkerung von
kaum 112 Seelen. Jn der Mitte dieser Zeit betrug dieselbe
aber schon 3ö0, und jezt belLust ste stch auf 513 Seelen. Das
ist freilich immer noch kein Fortschritt, wie er in vielen anderen
Gemeinden stattstndet; indessen dürfen die Efring er mit ihrem
Segen schon zufrieden sein, ein größerer würde wahrlich nichts
zu ihrem Glücke bcitragen.
„Die Efringer 22), von deren Wohlstand schon das freund-
lich anschnliche Aeußere ihres Dorfes und dinzelner HLuser ein
wohlthuendes Zeugniß gibt, ernLhren sich durch Viehzucht,
Wein- und Feldbau. Der dortige Wein gehört seit neuerer
Zeit zu den besten und gesuchtesten des MarkgrLfler Landes.
Die Einwohner haben eine Sparkasse und einen Gesang-
verein, ihr Grundsteuer - Capital betrLgt 384,000, und ihr
Gewerbsteuer-Capital 64,000 Gulden."
Die nächsten Nachbarorte von Efringen sind die Dörfer
Jstein, Kirchheim, Fischingen und Egringen. Müßen
sich die Efringer von den dortigen Einwohnern nun Stichlinge
schimpfen lassen, weil man ihnen nachsagt. daß sie dieser klei-
nen Fischgattung besonders aufsäzig seien, so wissen sie densel-
ben auch Eins dafür anzuhängen.
21) Auszug der Gemeiuderechnung vou 1730 bis 1781.
22) C. G. Fecht, die Amtsbezirke Lörrach, Schopfheun rc. S. 309.
So gimg es freilich nicht immer fort; denn 1780 war in
der Efringer Gemeinde-Rechnung zwischen Soll und Haben
kein großer Unterschied mehr 2t) und die im nächsten Jahrzehent
beginnenden Kriegsläufe brachten den Ort nnd seine Be-
wohner in ihrem Vermögensstande eben auch tief herab.
Was ist aher alles Kriegs- und andere Unglück gegen die
unerschöpfliche Triebkraft eines fruchtbaren Bodens und thä-
tigen Volkes! Wie viel schlimme, herbe und zerstörende Jahre
sind über Efringen hingegangen, und der Ort steht sczt schö-
ner und blühender da, als wohl jemals zuvor. Doch, beschreien
wir die glückliche Zeit nicht so vorlant — es möchte ihr bald
eine andere folgen!
Efringen hatte vor hundert Jahren eine Bevölkerung von
kaum 112 Seelen. Jn der Mitte dieser Zeit betrug dieselbe
aber schon 3ö0, und jezt belLust ste stch auf 513 Seelen. Das
ist freilich immer noch kein Fortschritt, wie er in vielen anderen
Gemeinden stattstndet; indessen dürfen die Efring er mit ihrem
Segen schon zufrieden sein, ein größerer würde wahrlich nichts
zu ihrem Glücke bcitragen.
„Die Efringer 22), von deren Wohlstand schon das freund-
lich anschnliche Aeußere ihres Dorfes und dinzelner HLuser ein
wohlthuendes Zeugniß gibt, ernLhren sich durch Viehzucht,
Wein- und Feldbau. Der dortige Wein gehört seit neuerer
Zeit zu den besten und gesuchtesten des MarkgrLfler Landes.
Die Einwohner haben eine Sparkasse und einen Gesang-
verein, ihr Grundsteuer - Capital betrLgt 384,000, und ihr
Gewerbsteuer-Capital 64,000 Gulden."
Die nächsten Nachbarorte von Efringen sind die Dörfer
Jstein, Kirchheim, Fischingen und Egringen. Müßen
sich die Efringer von den dortigen Einwohnern nun Stichlinge
schimpfen lassen, weil man ihnen nachsagt. daß sie dieser klei-
nen Fischgattung besonders aufsäzig seien, so wissen sie densel-
ben auch Eins dafür anzuhängen.
21) Auszug der Gemeiuderechnung vou 1730 bis 1781.
22) C. G. Fecht, die Amtsbezirke Lörrach, Schopfheun rc. S. 309.