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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Heidelbergs Anfänge und städtische Entwickelung
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0500
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Jch veschließe diese kurze Schilderung der heidelbergischen
Zustäude und Verhältnisse des 15ten Jahrhunderts mit einer
Bemerkung über die damalige Pfälzer Mundart. Bis zu
dieser Zeit erscheint in den Urknnden der Stadt die Hoch-
dentsche (oberdeutsche) Schreibart, wie in Alemannien und
Schwaben, und erst nach 1450 machen sich darin eigentümlich
pfälzische Betouungen, Verkleinerungs- und Abkürzungs-
formen allmählig geltend ^^).

Nun fragt siästs freilich, ob die Einstüsfe der fränkischen
Stammeszunge in einem ursprünglich alemannischen Lande
nicht viel weiter, als ihr urkundlicher Nachweis hinaufrcichen.
Jedenfalls aber ist es bemerkenswerth, wie der pfälzische Volks-
dialekt auch in den Schriftdenkmalen unserer Gegend das alte
reine Hochdeutsch zu verdrängen begann.

125) Jch lese in Heidelberger Urkunden des 15ten Jcchrhunderts: Ok
der Borg (alemannisch: Uf der Burg), mit Gonst, im Häusel (im Hüslin)
onser Fraw (nnser Frouwe), Konzel der Vaut (Küuzliu der Vogt) Hänsel
Gläser (Hänslin Glaser) u. dgl.
 
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