Das neae Dnrlach
und srin altcr steinerner Markgraf.
Wer zum ersteu Male uusere Pfinzstadt Durlach bctritt
und ihre mannigfach belebte Hauptstraße durchfchrcitet, dem dran-
gen fich drei Dinge wohl vor Allem auf — die alte Karls-
bu rg in ihrem imposanten Ueberreste, das stattliche Rathhaus,
welches mit der Kirche, der Apotheke, dem ehemals herrschaft-
lichen Erkerhause und dem Gasthaus zur Krone den Marktplatz
traulich umgibt, und hier dcr Marklbrunnen mit feinem
altertümlichen Standbilde.
Die altersgraue Karlsburg, im fprechenden Gegensatze zu
ihrer gleichnamigen gastlich heitern Nachbarin. erscheint dem be-
trachtenden Auge als räthselhaftes Brnchstück eines in kolosfalem
Style begonnenen fürstlichen Schloßbaues aus der Nococozeit,
lebhaft an die deutsche Nachäfferei des französischen Geschmackes
unter Louis XIV erinnernd. Dagegen ftellt sich das Rath-
haus als ein mächtiger Bau des vorigcn Jahrhunderts dar,
nur daß feine eigentümliche Restauration aus den 40cr Jahren
es auch zum halben Räthsel stempelt.
Das Dritte, der umfangreiche Marktbrunnen mit dem
schwarzbemoßten Geharnischten auf feiner Röhrensäule versetzt
uns in die Schweizerstädte, wo ältere Brunnen gewöhnlich mit
den Statuen eines Tell oder Winkelried geschmückt sind.
Einen Volkshelden diefer Gattung freilich vergegenwärtigt
der bärtige Mann des Standbildes, im Harnische, mit Schild
und Fahne, keineswegs; denn derselbe ftellt den Markgrafen
und srin altcr steinerner Markgraf.
Wer zum ersteu Male uusere Pfinzstadt Durlach bctritt
und ihre mannigfach belebte Hauptstraße durchfchrcitet, dem dran-
gen fich drei Dinge wohl vor Allem auf — die alte Karls-
bu rg in ihrem imposanten Ueberreste, das stattliche Rathhaus,
welches mit der Kirche, der Apotheke, dem ehemals herrschaft-
lichen Erkerhause und dem Gasthaus zur Krone den Marktplatz
traulich umgibt, und hier dcr Marklbrunnen mit feinem
altertümlichen Standbilde.
Die altersgraue Karlsburg, im fprechenden Gegensatze zu
ihrer gleichnamigen gastlich heitern Nachbarin. erscheint dem be-
trachtenden Auge als räthselhaftes Brnchstück eines in kolosfalem
Style begonnenen fürstlichen Schloßbaues aus der Nococozeit,
lebhaft an die deutsche Nachäfferei des französischen Geschmackes
unter Louis XIV erinnernd. Dagegen ftellt sich das Rath-
haus als ein mächtiger Bau des vorigcn Jahrhunderts dar,
nur daß feine eigentümliche Restauration aus den 40cr Jahren
es auch zum halben Räthsel stempelt.
Das Dritte, der umfangreiche Marktbrunnen mit dem
schwarzbemoßten Geharnischten auf feiner Röhrensäule versetzt
uns in die Schweizerstädte, wo ältere Brunnen gewöhnlich mit
den Statuen eines Tell oder Winkelried geschmückt sind.
Einen Volkshelden diefer Gattung freilich vergegenwärtigt
der bärtige Mann des Standbildes, im Harnische, mit Schild
und Fahne, keineswegs; denn derselbe ftellt den Markgrafen