Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

DOI Heft:
Geschichte der Stadt Hüfingen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0558
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Noch im vorigen Jahrhunderte bestund der Almendgenuß
in einem „Nübtheil" im entlegensten Gewanne der Gemarkung.
Das Recht, sein Vieh auf die Waide zu treiben, hieng für den
Bürger von eincm gewissen Maße des Feldumtriebcs ab; 4 bis
8 Jaucherte berechtigten zu einem Stücke Waidviehes 23). Es
gab gemäß dieser Berechtigungen im Jahre 1786 zu Hüfingen
67 „ganze Bauern" und 8 halbe Wollte der Mindcrbe-
sitzende ebensalls Anthcil am gemeinen Waidgauge haben, so
mußte er noch Felder pachten.

Bann - oder Gemarkungsver träge schlossen die Hüfin-
ger verschiedene ab, so mit Bräunlingen 1446 und 1493,
mit Almendshosen (den Waidgang betreffend) 1535, mit
Behla (in Betreff der Roßwaide) 1602 und 1784. Der früher
gemeinschaftliche Wald von Mistclbrunn wurde 1620, unter
Burghart von Schellenberg abgetheilt, wie später nochmals untcr
dem Oberforstmeister Hektor von Schellenberg. Bannstreitig-
keiten entschied man gewöhnlich nach Maßgabe der Aussagen
alter Leute, und der Bc augenscheinigung durch die geistlichen
uud weltlichen Ortsvorgesetzten.

Die jezigc Gemarkung umfaßt (zu 25,000 Quadratfußen
die Jauchcrt) an Aeckern 2983, anWiesen 1417, an Gär-
ten 50, an Waldung 1358, und an vertheiltem Almend-
felde (Gräben und Wege eingerechnet) 1662 Jancherte.

Das Hüfinger Steuerkapital, einschließlich der Aus-
märker, der Standesherrschaft und Staatsdomänen, beläuft sich
auf 1,135,685 Gulden. An kirchlichen und mildthätigen FondS
sind vorhandcn: der Kirchenfond mit 67,450, der Armen-
fond^H mit 37,413, der Lorettofond mit 2,634, und die
straub - hanen b ergi s ch e Stiftung ^) für einheimische Stu-
dirende mit 6,875 Gulden. Das Zehentablösungskapital end-
lich bcträgt 44,286 Gulden.

23) Siche meine „Baar^ in der Badenia, I, 431.

24) Laut der großen Hüfinger Bannkarte von 1786.

25) Allgemeine Armenkasse, Aufstetlung von „Armcnvätern" rc. in
der sürstenb. Verordnung von 1778.

26) Vou Pfarrer Stranb -H anen d erg zu Muudclfingen, 1586.
 
Annotationen